Schulze-Lackner, Maja: Wilde Rosen, weites Land

Genre: Roman

Kurzbeschreibung:
Als die junge, in den besten Kreisen Berlins aufgewachsene Maja von Berg ihrem frisch angetrauten Ehemann, dem Gutsherrn Carl Goelder, in seine Heimat nach Ostpreußen folgt, ist sie zunächst restlos begeistert von der ländlichen Idylle: weite Landschaften, riesige Pferdekoppeln, herzliche Familienfeste, heiße Sommer – und um der langen Winterkälte zu entkommen, steht auch einer jährlichen Reise nach Venedig nichts im Weg. Doch nicht immer ist das Glück dem jungen Paar so gewogen, und der Erste Weltkrieg lässt die schon seit Jahren andauernden Sorgen der Familie Goelder nicht kleiner werden …

Meine Einschätzung:
Der Roman beginnt 1869 und berichtet aus dem Leben von Olga von Oerzen und deren Tochter Maria, die einen ostpreussichen Gutsherren heiratet. Die (wahre) Geschichte dieser weit verzweigten Familie und deren großem Freundeskreis (ist das grammatikalisch korrekt????) hat das Potential zu einer großartigen Familiensaga. Da gibt es eine böse, versnobte, adlige Schwiegermutter, gestiftete Ehen, betrogene Ehefrauen, die ersten Blaustrümpfe der Frauenbewegung, pferdenärrische Gutsherren, eine Liebesheirat, dramatische Unfälle, Tod und Verzweiflung, aber auch Hoffnung, Freude und Liebe. Ein Autor könnte sich die Figuren nicht besser ausdenken.
Aber – leider macht die Autorin nichts daraus. Nicht umsonst habe ich geschrieben „berichtet“ aus dem Leben, denn die Autorin erzählt die Geschichte nicht, sondern beschreibt die Geschehnisse nüchtern, ohne jeglichen Glanz und Stil.
Das glanzvolle Leben im kaiserlichen Berlin, die weite, wundervolle Landschaft Ostpreussens, das idyllische Landleben, die politischen und gesellschaftlichen Besonderheiten dieser Zeit und nicht zuletzt die spannende Familiengeschichte würde ich am liebsten selbst als Vorlage nehmen und weiter ausspinnen, aber ich bin natürlich keine Autorin ;-).

Mein Fazit:
Vor vielen Jahren habe ich Christine Brückners „Quint-Trilogie“ verschlungen und geliebt, aber meine Hoffnung auf ein vergleichbares Werk von Maja Schulze-Lackner wurde nicht erfüllt.

PS: Sobald meine Heckenrosen blühen und duften, werde ich „Die Quints“ mal wieder hervorkramen …

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