Eine Ära geht zu Ende …

Heute morgen bestätigte eine Zeitungsmeldung meinen Verdacht. Der Bertelsmann Buch-Club wird aufgegeben. Zu Beginn des Jahres schloss „meine“ Buch-Club-Filiale in Frankfurt, was ich sehr, sehr bedauere, denn das Personal dort war unglaublich freundlich.
Ja, ich gebe es zu! 🙂 Ich bin/war ein Fan des Bertelsmann Buch -Club. Meine Oma war schon Mitglied und ich habe ihre zahlreichen, schönen, gebundenen Bücher in ihrem vornehmen Bücherschrank als Kind bestaunt. Mein Papa ist im Buchclub, so lange ich denken kann und auch unser Bücherschrank zu Hause wurde durch die Club-Ausgaben sämtlicher Weltbestseller, die mir einfallen, gefüllt.
Als ich dann zum Studieren von zu Hause auszog, war eine meine ersten Begegnungen in der neuen Stadt ein Werber für den Bertelsmann Buch-Club. Die Filiale war für mich günstig gelegen und alle Vierteljahr dort verpflichtend ein Buch zu kaufen, war für mich schon damals kein Problem, denn mein Geld floss schon immer eher in Bücher als in Klamotten. Ich bin also schon circa 25 Jahre Mitglied in diesem Buchclub und habe natürlich den Gold Plus Status :-).
Einige meiner Lieblingsserien, die ich unbedingt gebunden besitzen wollte, sind Bertelsmann Ausgaben, z.B. die Ramses-Quadrologie von Christian Jacq. Manchmal fand ich nämlich die Bertelsmann Cover viel hübscher als die Originalausgaben und außerdem hat Bertelsmann in Serien das Design auch durchgehalten. (Ich kann das ja nicht leiden, wenn die Verlage innerhalb von Serien Formate, Schriften, etc. ändern)
Ich habe mich immer gefreut wie eine Schneekönigin, wenn ich vor dem Urlaub in der Club-Filiale war und es Sonderausgaben, gerne auch von Krimiserien, im günstigen Doppelpack gab. So habe die Eve Dallas Serie von J.D. Robb für mich entdeckt.
Die Tante Dimity-Krimiserie von Nancy Atherton gibt es nur als Clubausgabe und da werde ich jetzt wohl mal beginnen, eine Bestandsaufnahme zu machen, damit ich diese Serie auch noch komplett zusammenbekomme.
Manchmal, aber eher selten, habe ich den vierteljährlichen Pflichtbuchkauf verpaßt und bekam den „Quartalsband“ zugeschickt. Da es sich oft um Bestseller handelte, die schon mindestens ein halbes Jahr auf dem Buchmarkt waren, hatte ich dieses Buch manchmal schon gelesen. Es war nie ein Problem, den Quartalsband in der Filiale zurückzugeben und dann in Ruhe nach einem anderen Buch zu stöbern.
Eher weniger werde ich die Werbepost vermissen. In 25 Jahren habe ich bei gefühlten 1000 Gewinnspielen mitgemacht, Gewinnlose aufgepfrimelt und Antwort-Kuverts zum Briefkasten geschleppt und niemals etwas gewonnen ;-). Auch diese blöden Zusatzabos konnte ich nicht ausstehen. „Kaufen Sie Band 1 einer unsäglich schlechten Serie (sag ich jetzt mal ;-)) zum Sonderpreis und dann bekommen Sie monatlich für den Sensationspreis XY automatisch die Folgebände.“ Kann mir nicht vorstellen, dass dieses Geschäftsmodell funktioniert hat. Naja, hat anscheinend nicht gut funktioniert, sonst würden sie ja nicht schließen.
*schnüff*
Meine Goldene Clubkarte kann ich jetzt also wegwerfen und ich werde die nächsten Wochen im Online-Shop nach Ausgaben suchen, die mir noch fehlen.
Eure leseratteffm (für die eine Ära zu Ende geht)

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