Ransmayr, Christoph: Cox – oder der Lauf der Zeit


Genre: Roman, historisch

Kurzbeschreibung:
Nur das Erzählen kann über die Zeit triumphieren.
Der mächtigste Mann der Welt und Kaiser von China, Qiánlóng, lädt den englischen Uhrmacher Alister Cox mit dem Auftrag an seinen Hof, Uhren zu bauen, an denen die unterschiedlichen Geschwindigkeiten der Zeiten des Glücks, der Kindheit, der Liebe, von Krankheit und Sterben abzulesen sind. Schließlich verlangt der Kaiser, der gemäß einem seiner zahllosen Titel auch »Herr über die Zeit« ist, eine Uhr zur Messung der Ewigkeit. Cox weiß, dass er diesen Auftrag nicht erfüllen kann, aber verweigert er sich dem Willen des Herrschers, droht ihm der Tod. Also macht er sich an die Arbeit.

Meine Einschätzung:
Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Geduld gehabt hätte, diesen sprachgewaltigen, historischen Roman in Buchform zu lesen, denn meiner Meinung nach ergeht sich der Autor in sehr, sehr detaillierten Beschreibungen und philosophischen Betrachtungen der Zeit und der Vergänglichkeit. Das muß man mögen und zu schätzen wissen, sonst dürfte sich der Leser doch recht schnell langweilen, denn es mangelt der Geschichte eindeutig an Handlung.
Dafür erhält man tiefe Einblicke in das Uhrmacher- und Automatenbauer-Handwerk und in die gesellschaftlichen Strukturen des chinesischen Kaiserhofes. Besonders diesen letzten Aspekt fand ich interessant, denn ich habe noch nicht viele Bücher über das historische China gelesen.
Der Autor liest sein Werk selbst und in einer ganz eigenen Art und Weise. Mir hat seine Lesung gefallen, weil ich seine österreichische Sprachfärbung mag und weil ich immer den Eindruck hatte, er genießt seine wunderschöne Sprache beim Vorlesen ganz besonders.

Mein Fazit:

Ein tiefsinniger, sprachlich herausragender Roman über einen Uhrmachermeister und einen Kaiser von China, die ihr philosophisches Interesse an der Zeit verbindet.

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