Zachariae, Christoph: Ödland – Der Keller (1)


Genre: Dystopie, Endzeit-Thriller

Reihenfolge der Serie:
Teil 1: Ödland – Der Keller
Teil 2: Ödland – Das Versteck im Moor
Teil 3: Ödland – Die Fabrik am Fluss
Teil 4: Ödland – Viktoriastadt‘ ersc

Klappentext:
Vierzig Jahre nach dem Zusammenbruch der Zivilisation haben sich Überlebende in abgeschiedene Enklaven zurückgezogen, in versteckte Keller, alte Bergwerke, verbarrikadierte Dörfer und unzugängliche Stadtteile, denn durch das verwüstete Ödland ziehen bewaffnete Söldnerbanden und greifen auf der Suche nach Essbarem und aufbereitetem Wasser jeden an, der ihnen in die Quere kommt.
Mega, ein neunzehnjähriges Mädchen, wächst in einem Heizungskeller unter einer Universität auf. Die Gemeinschaft aus Wissenschaftlern und ehemaligem Sicherheitspersonal schickt Piloten ins Ödland, um Kontakt zu anderen Enklaven aufzunehmen, doch noch nie ist einer von ihnen zurückgekehrt.
Schließlich wird Mega mit der Mission beauftragt im Osten eine Siedlung zu suchen, die Ersatzteile für die Wasseraufbereitung herstellen kann.
In einem ultraleichten Liegefahrrad wagt sich die letzte Pilotin auf die leeren Autobahnen des Ödlands.
Der Beginn einer gefährlichen Reise.

Meine Einschätzung:
Oho! Der Autor Christoph Zachariae, der unter anderem Drehbücher schreibt und Kurzfilme produziert, versteht sein Handwerk.
Die Atmosphäre der Geschichte ist sehr stimmig, die Beschreibung der Szenerien sind sehr detailreich und bildhaft und erscheinen in meinem Kopfkino in 3D und in Farbe :-).
Es wäre mir aber, ehrlich gesagt, lieber gewesen, wenn ich mir die Geschichte nicht so genau hätte vorstellen können, denn der Autor erspart dem Leser keine Grausamkeit oder Brutalität.
Er erzählt die Geschichte aus zwei unterschiedlichen Perspektiven und Zeitebenen, nämlich aus Sicht der jungen Frau Mega und aus Sicht eines Söldners. Diesen Perspektivwechsel fand ich interessant und gelungen, wenn auch anfangs etwas verwirrend.
Selbstverständlich konnte ich mich ganz gut mit Mega anfreunden, eine Katniss auf dem Liegefahrrad ;-), und Hagen, der Söldner scheint unter seiner Elefantenhaut aus Brutalität und Grausamkeit auch noch etwas Menschlichkeit zu verstecken.
Richtig gut gefallen haben mir die Szenen aus dem titelgebenden Keller, der sich unter den Ruinen einer Universität befindet, in den sich eine Handvoll Wissenschaftler zurückgezogen haben und versuchen, die Katastrophe irgendwie zu überleben. Grandiose, faszinierende, ungewöhnliche Idee.
Mir gefällt auch das Cover, das wirklich gut zum Buch passt.
Jetzt kommt aber noch ein ABER: Ich konnte stellenweise die Brutalität und Grausamkeit kaum aushalten. Kannibalismus, Mord und Vergewaltigungen in 3D in meinem Kopf??? Da habe über manche Stellen schnell hinweglesen müssen. Warum ist das so? Ich kann ja durchaus eine Portion Blut und Kampfgetümmel vertragen, aber diese Geschichte ist für mich vielleicht zu nahe an einer möglichen Realität und in Anbetracht der aktuellen Nachrichten von barbarischen Terroristen, die Menschen Köpfe abschlagen und Frauen in Lagern gefangen halten, bin ich da im Moment wohl empfindlich.
Aber das ist ja eher mein Problem und deshalb werde ich Ödland auch meinem „abgerühten“ Neffen in die Hand drücken und mal hören, was der dazu meint.

Mein Fazit:

Christopher Zachariae hat eine vierteilige, filmreife Endzeit-Serie geschrieben, die ich allen Endzeit-Thrillerfans empfehlen kann, die mit Grausamkeiten aller Art in einem Buch gut klarkommen.

Adams, Alex: White horse

Genre: Sci-Fi, Endzeitroman

Reihenfolge der Serie:
Teil 1: White Horse
Teil 2: ?
Teil 3: ?

Kurzbeschreibung:

Eine Welt, die alle Hoffnung verloren hat. Eine junge Frau, die ihr ungeborenes Kind beschützen muss. Ein uraltes Geheimnis, das für uns alle zur tödlichen Gefahr wird … Dies ist die Legende vom Ende unserer Welt – und unserer Zukunft danach. Fesselnd erzählt in Vor- und Rückblenden, wurde »White Horse« über Nacht zum Bestseller. Die junge Zoe entdeckt in ihrer Wohnung ein merkwürdiges Glasgefäß, dessen Herkunft sie sich nicht erklären kann. Es enthält ein furchtbares Geheimnis. Denn als Zoe den Behälter öffnet, breitet sich eine geheimnisvolle Seuche aus, »White Horse«. Unzählige Menschen sterben, das Ende aller Zeiten scheint gekommen. Zoe verliert nicht nur ihre Familie, sondern auch ihren geliebten Nick, der verschwunden ist. Und sie stellt fest, dass sie von ihm schwanger ist. Auf sich allein gestellt, zählen für Zoe bald nur noch zwei Dinge – wird sie Nick wiederfinden, um das Geheimnis von »White Horse« zu lüften? Und wie kann sie ihr ungeborenes Kind in einer Welt beschützen, die dem Tod geweiht ist?

Meine Einschätzung:
Auf der Suche nach einem Buch, dass mich aus meinem Lesetief herausholt, habe ich mir gestern aus zahllosen Büchern ausgerechnet dieses geschnappt und in einem Rutsch verschlungen. Ich hatte von diesem Buch, das im September auf den Markt gekommen ist, noch absolut nichts gehört oder gesehen? Gefallen hat mir das düstere Cover und der spartanische Klappentext, der mir einen düsteren Endzeitroman versprochen hat.
Und diese Geschichte ist düster, grausam und brutal und manchmal habe ich über mich selbst den Kopf geschüttelt, dass ich nicht bei jedem Gemetzel, das Zoe in einem sachlichen, nahezu emotionslosem Ton schildert, vor Entsetzen zusammengezuckt bin. Im Kino hätte ich das nicht ausgehalten, aber mein Kopfkino hat eine eingebaute Zensur …
Von der Geschichte selbst will ich nichts erzählen, um potentiellen Lesern nicht die Spannung zu nehmen, denn das wäre wirklich schade.
Herausragend finde ich persönlich den Stil der Autorin. Die Geschichte wird aus Zoes Sicht erzählt, abwechselnd Szenen aus der Gegenwart und aus einer nahen Vergangenheit zu Beginn der Katastrophe.
Die Sprache ist knapp und schnörkellos mit unglaublich stimmungsvollen und bildhaften Beschreibungen.
„Unsere Reifen rollen über rissigen Asphalt, aus dessen Spalten und Ritzen neue Triebe wachsen. Die Natur feiert hier draußen ein wildes Fest, gegen die alle Partys der Welt einpacken können. Mein Verstand macht dieses Spiel nicht mit. Er fegt das Grün brutal beiseite und gewährt mir flüchtige Einblicke in die Vorstadt von früher.“
Bleibt vielleicht zu erwähnen, dass es einige Szenen gibt, die ich durchaus ins Horror-Genre einordnen würde. Das muß man mögen!
Durch die Erzählung in der Ich-Perspektive bleiben natürgemäß viele Fragen unbeantwortet, was ich an manchen Stellen bedauert habe, andererseits kommt man Zoe dadurch sehr nahe, der ich mich irgendwie sehr verbunden fühlte in ihrem Bestreben bei aller Grausamkeit selbst einen Funken Menschlichkeit zu bewahren.
Anscheinend ist „White Horse“ als Trilogie angelegt, was ich mir allerdings nur schwer vorstellen kann und auch irgendwie schade finde. Nun, mal sehen, ab die Nachfolgewerke an diesen Band heranreichen können.

Mein Fazit:
Wer Endzeitromane mag und sich nicht an brutalen, grausamen Szenen stört, wird mit Alex Adams vielleicht eine neue Lieblingsautorin gefunden haben?

PS: Welche Bücher, die ich bisher gelesen habe, gehen denn noch in diese Richtung?
Ganz sicher „Rattentanz“ von Michael Tietz und auch die „Numbers“ Serie von Rachel Ward.
Mir scheint aber, dass es in der Richtung noch eine Menge zu entdecken gilt. Habt Ihr vielleicht noch Tipps? Ach ja, wenn’s geht keine offenen Trilogien. Wenn es sich irgendwie machen läßt, dann warte ich nämlich, bis alle Werke erschienen sind. Dass „White horse“ ein „erster“ Band ist, war mir nicht klar. Grmpf.

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