Reeve, Philip: Mortal Engines – Krieg der Städte (1)

Genre: Sci-Fi, Fantasy

Reihenfolge der Serie:
Teil 1: Mortal Engines – Krieg der Städte
Teil 2: Mortal Engines – Jagd durchs Eis
Teil 3: Mortal Engines – Der grüne Sturm
Teil 4: Mortal Engines – Die verlorene Stadt

Kurzbeschreibung:
Niemand hatte mit einem Attentat gerechnet. Als das Mädchen mit dem Tuch vor dem Gesicht ein Messer zückt, um den Obersten Historiker Londons, Thaddeus Valentine, umzubringen, kann ihm der junge Gehilfe Tom in letzter Sekunde das Leben retten. Er verfolgt das Mädchen, das jedoch durch einen Entsorgungsschacht in die Außenlande entkommt. Dass Valentine, statt seinem Retter zu danken, den Jungen gleich mit hinausstößt, konnte ebenfalls beim besten Willen keiner ahnen …
Damit beginnt Toms abenteuerliche Odyssee durch die Großen Jagdgründe zurück nach London. Begleitet wird er von der unbeirrbaren Hester Shaw, die fest entschlossen ist, den Mord an ihren Eltern zu rächen. Sie treffen auf Sklavenhändler und Piraten, werden von einem halbmenschlichen Kopfgeldjäger verfolgt und von einer Aeronautin namens Anna Fang gerettet. Und all das, während Valentine plant, mittels einer Superwaffe aus dem Sechzig-Minuten-Krieg die Feinde der fahrenden Städte zu vernichten …

Meine Einschätzung:
Eine postapokalyptische Welt, in der die verbleibenden Menschen in riesigen, aus alten Maschinenteilen bestehenden Städten leben, die sich auf der Jagd nach Rohstoffen auf Rädern und Raupen durch eine zerstörte Natur wälzen. Ein junger Mann, dessen Weltsicht auf seine Stadt begrenzt ist, eine junge Frau, entstellt, verletzt und auf Rache aus werden brutal verfolgt, gejagt und müssen im ihr Leben kämpfen.
Es gibt noch weitere, sehr spannende Charaktere, die diese rasante Geschichte bevölkern, aber Achtung. Nicht alle werden den Kampf überleben …
Der Autor beschreibt die Charaktere und das Setting sehr, sehr anschaulich und lebendig. Ich sehe dieses verrückte London vor, die Luftschiffe, die zerstörte Landschaft und auch von den Charakteren habe ich ein konkretes Bild vor Augen!
Die Geschichte ist sehr spannend und faszinierend, aber auch sehr blutig und brutal. Und ich glaube tatsächlich auch, dass die Menschheit auch nach einem katastrophalen Krieg, in dem sie sich selbst fast komplett ausgerottet hat, nicht dazu lernt und eine ultimative Waffe bauen will.
Ein wenig erinnert mich die Story an Kai Meyers „Die Krone der Sterne“, auch eine verrückte Mischung aus Steampunk und Sci-Fi. Mir gefällt’s sehr :-).

Mein Fazit:
Wer spannende, durchaus brutale Geschichten in einer ungewöhnlichen postapokalyptischen Welt mit Sci-Fi- und Steampunkelementen mag, wird die Serie lieben.

Gablé, Rebecca: Jonah – Die Lehrjahre (1)


Genre: historischer Roman, Hörspiel

Reihenfolge der Serie „König der purpurnen Stadt“
:
Teil 1: Jonah – Die Lehrjahre
Teil 2: Jonah – Der Aufstieg
Teil 3: Jonah – Das Imperium

Kurzbeschreibung:
London, um 1330. Der Tuchhändlerlehrling Jonah Durham wächst bei seinem tyrannischen Vetter Rupert auf, der ihm das Leben zur Hölle macht. Einzig seine Großmutter erkennt sein Talent und seine Intelligenz. Sie vermacht ihm ein stattliches Vermögen, das es ihm ermöglicht, nicht nur das Haus seines Vetters zu verlassen, sondern auch als jüngstes Mitglied der Geschichte in die Gilde der Tuchhändler aufgenommen zu werden. Dadurch zieht er die Missgunst seines Vetters auf sich, der ihm immer wieder Steine in den Weg legt. Doch eine schicksalhafte Begegnung mit dem jungen König Edward III. soll sein Leben grundlegend verändern.

In erneuter Zusammenarbeit mit Oliver Rohrbecks Lauscherlounge präsentiert Audible Entertainment die Hörspieladaption des Bestsellers „Der König der purpurnen Stadt“. Das Tuchhändler-Epos von Rebecca Gablé wurde als ungekürzte Fassung in 3 Teilen produziert. „Jonah – Die Lehrjahre“ bildet dabei den Auftakt der Hörspiel-Trilogie, die mit mehr als 70 Sprechern aufwändig in Szene gesetzt wurde.

Neben Detlef Bierstedt, der bereits das Hörbuch zu „Der König der purpurnen Stadt“ gelesen hat, ist die erste Riege der deutschen Sprecherszene vertreten: u. a. Timmo Niesner (Jonah), Dorette Hugo (Giselle), Nicolas Artajo (Crispin), Marie-Isabel Walke (Annot), Ulrike Stürzbecher (Philippa), Norman Matt (Edward) und Stefan Kaminski (Waringham). Außerdem Oliver Siebeck, Vera Teltz, Uve Teschner, Elena Wilms, Reinhard Kuhnert, Greta Galisch, Erich Räuker, Robert Frank, Michael Iwannek und viele andere.

Meine Einschätzung:
Was für ein grandioses Hörspiel! Ich hatte so große Freude beim Hören dieser historischen Geschichte eines jungen Tuchhändlerlehrlings. Die opulente Geschichte ist durch die Umsetzung als Hörspiel in meinem Kopf lebendig und farbenfroh geworden.
Ein junger Mann, der einige Schicksalschläge erleiden muß, der geschlagen und gedemütigt wird, findet eine königliche Gönnerin, riskiert sein Leben, um seinen Lebenstraum zu erfüllen, geht gefährliche Partnerschaften ein und rettet das Leben des königlichen Nachwuchses. Ein satter, historischer Stoff, kein bisschen langweilig oder langatmig.

Mein Fazit:
Großartig produziertes Hörspiel eines historischen Romans – Kino für die Ohren!

McCaffrey, Anne: Drachengesang

Genre: Fantasy, Sci-Fi

Kurzbeschreibung:
Pern, ein von Menschen besiedelter und von telepathisch begabten Echsen bewohnter Planet, zieht seine Bahn in einem Doppelsternsystem. Der kleine rote Begleiter der Hauptsonne nähert sich etwa alle 200 Jahre – und dann ist immer wieder der Zeitpunkt gekommen, an dem Menschen und Drachen gemeinsam um den Fortbestand ihrer Welt kämpfen müssen.
Der Rote Zwerg wirft nämlich Sporenfäden aus, die während der Annäherung in die Atmosphäre eindringen; eine fremdartige Lebensform, die alles Organische, mit dem sie in Berührung kommt, verbrennt und sich blitzschnell in die Erde gräbt.
Menolly, die jüngste Tochter des Burgherrn, erlebt eine Zeit des Sporenfalls, in der die Drachenreiter auf ihren riesigen Flugechsen ausrücken, um die Gefahr zu bannen. Sie ist ein überaus musikalisches Kind und wurde von einem Harfner ausgebildet. Doch die Musik ist auf Pern Männersache, und der Burgherr verbietet ihr, bei Hof ein Instrument in der Öffentlichkeit zu spielen.
Menolly verläßt den Schutz der Burg und zieht trotz der Gefahr hinaus in die Einsamkeit, um zu musizieren, und gelangt zu den Höhlen an der Bucht, wo die Feuerechsen kleine Verwandte der Flugdrachen – ihre Gelege haben. Und mit Erstaunen wird sie inne, welche Macht ihr Gesang über die kleinen telepathischen Tiere hat.

Meine Einschätzung:
Der Inhalt wird in der Kurzbeschreibung ganz gut zusammengefasst. Die Hauptfigur Menolly ist eine liebenswertes Mädchen mit großem musischem Talent. In der konservativen Gesellschaft der Burg ist es aber für Mädchen absolut verpönt, Musik zu machen und deshalb verbieten ihre Eltern Menolly jegliche musikalische Aktivitäten. Als sich das Mädchen an der Hand verletzt, läßt ihre Mutter die Hand absichtlich vernarben.
Nein, dieses Mal zieht die weibliche Hauptfigur nicht in den Kampf (das hatte meine Tochter nämlich gleich vermutet), sondern flieht aus der Enge der Burg in die Wildniss.
Was hat mir an dieser Geschichte so gut gefallen??? Sie ist einfach mal anders. Die Autorin hat eine ganz eigenständige Welt erschaffen, die mich fasziniert hat. Eine konservative, feudale, mittelalterliche Gesellschaft, die auf einem unwirtlichen Planeten um’s Überleben kämpft, ist doch mal was anderes, als diese ständigen Kämpfe, gegen übermächtige böse Kräfte oder kriegerische Auseinandersetzungen zwischen unterschiedlichen Völkern. Davon habe ich ja nun wahrschlich schon einiges gelesen.
Irgendwie fühlte ich mich an den Darkover-Zyklus von Marion Zimmer Bradley erinnert, der zu meiner Allzeit-Lieblingsserie gehört :-).
Was hat mir nicht so gut gefallen? Der Stil der Autorin ist ganz schön karg und schnörkellos, da hätte ich mir wirklich etwas mehr Detailliebe und „blumigere“ Beschreibungen gewünscht.
Ganz scheußlich ist das Cover und die Zeichnungen im Buch. Oben habe ich das Originalbuch verlinkt, aber ich habe mir einen Dreierband gekauft, der an Hässlichkeit nicht zu überbieten ist. Im Buch selbst gibt es auch noch Zeichnungen, die ebenfalls selten scheußlich sind. Gut, das Buch ist in den 90igern wieder aufgelegt worden, aber litten wir damals alle unter Geschmacksverirrung????
Die Serie wurde als Sci-Fi-Romane veröffentlicht, aber ich würde sie auch in die High-Fantasy-Ecke stecken. Erst im dritten Band ist mir aufgegangen, warum das ein Sci-Fi-Roman sein soll ;-).
Offensichtlich gibt es noch mehr Romane, die in dieser Welt spielen. Da muß ich mal ein wenig recherchieren.
PS: Ich habe nun recherchiert. Es gibt einen ganzen Pern-Zyklus von Anne McCaffrey. „Drachengesang“ ist in den 70igern erschienen. Ich bin begeistert, dass mir diese Geschichte, die fast 40 Jahre alt ist, so gut gefallen hat. Fantasy/Sci-Fi ist eben zeitlos. Habe ich schon immer gewußt 😉 .

Mein Fazit:
„Drachengesang“ ist ein „altes“ Fantasy-Schätzchen, das ich fast wegen des scheußlichen Covers nicht gelesen hätte. Aber es ist eine wundervolle Geschichte über eine junge Frau, die sich gegen die Konventionen einer erstarrten Gesellschaft wehrt und ihre Bestimmung findet.

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmst Du dem zu.

Datenschutzerklärung