Palacio, R.J.: Wunder

Genre: Jungendbuch, zeitgenössischer Roman

Kurzbeschreibung:
August ist anders. Dennoch wünscht er sich, wie alle Jungen in seinem Alter, kein Außenseiter zu sein. Weil er seit seiner Geburt so oft am Gesicht operiert werden musste, ist er noch nie auf eine richtige Schule gegangen. Aber jetzt soll er in die fünfte Klasse kommen. Er weiß, dass die meisten Kinder nicht absichtlich gemein zu ihm sind. Am liebsten würde er gar nicht auffallen. Doch nicht aufzufallen ist nicht leicht, wenn man so viel Mut und Kraft besitzt, so witzig, klug und großzügig ist – wie August.

Meine Einschätzung:
Was für ein wundervolles Buch!
Die Geschichte von August, dessen Gesicht aufgrund eines genetischen Defektes ganz furchtbar entstellt ist, wird abwechselnd aus Augusts Sicht, der Sicht seiner Schwester, seines besten Freundes, einer Klassenkameradin und anderen jungen Leuten, die in seine Schule gehen, erzählt. Das ist ein sehr gelungenes Stilmittel, das der Geschichte Tiefe verleiht.
Gut hat mir auch gefallen, wie die Autorin die Gefühle der jungen Leute schildert. Da wird nichts beschönigt, sondern alle Ängste und Probleme im Umgang mit August werden nachvollziehbar beschrieben. Ich konnte mich wunderbar in Augusts Schwester hineinversetzen, die in ihrer neuen Schule ihren Bruder verheimlichen will, damit sie einfach mal sie selbst sein kann und nicht die Schwester des Jungen mit dem entstellten Gesicht ist. Außerdem wurde ich wieder daran erinnert, wie wichtig es gerade für Teenager ist, in einer Gruppe akzeptiert zu werden und was Kinder alles auf sich nehmen bzw. anstellen, damit ihnen das gelingt.
Ich hoffe sehr, dass ich meine Töchter überreden kann, dieses Buch zu lesen. Denn ich fürchte, dass unsere Kinder von einem medialen Bild geprägt werden, das von ihnen verlangt, hübsch, sexy und clever zu sein. Innere Werte???? Vollkommen unwichtig. Herzlichkeit, Freundlichkeit, Großzügigkeit, Toleranz gegenüber Andersartigkeit???
Jungs wollen so aussehen, wie die (dämlichen – sorry) Türsteher bei Hollister und die Mädels wie die Topmodels ala Heidi Klum. *kopfschüttel*
Obwohl ich das Cover des Buches sehr gelungen und schön finde, scheint es mir nicht dazu gemacht, die tatsächliche Zielgruppe, nämlich junge Leser ab 12 Jahren anzusprechen. Schade eigentlich.

Mein Fazit:
„Wunder“ sollte in die Liste der Bücher aufgenommen werden, die unsere Kinder im Deutschunterricht lesen und landet sofort auf meiner Liste der Lesehighlights 2013.

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmst Du dem zu.

Datenschutzerklärung