Schulze-Lackner, Maja: Und Wunder gibt es doch – Die Geschichte einer ostpreußischen Familie

Genre: Roman, Biographie

Kurzbeschreibung:
Insterburg in Ostpreußen: Schlittenfahrten durch den eisigen Wald, glückliche Kindergesichter am Weihnachtsabend, heiße Sommer, die lebensnotwendige Ernte und rauschende Feste – daran richtet sich das Leben der Familie Lackner aus. Ein Idyll, das jäh zerbricht, als die Eltern Ida und Albert eines Tages unvermittelt aus dem Leben gerissen werden. Ihre fünf Kinder sind plötzlich zu Waisen geworden, sie wachsen getrennt voneinander auf. Doch die Kinder scheinen Schutzengel zu besitzen, sie überstehen den Ersten Weltkrieg und es scheint nicht unmöglich, dass sie sich eines Tages wiedersehen … Eine Geschichte, die das alte Ostpreußen wieder lebendig werden lässt.

Meine Einschätzung:
In diesem Roman dreht es sich um die Geschichte der Familie Lackner, die der Leser schon kennengelernt hat, wenn er „Wilde Rosen, weites Land“ gelesen hat. Die Autorin ist eine direkte Nachfahrin der Familie und ergänzt die Geschichte um einen Stammbaum, Fotos und Zeitdokumente. Das hat mir richtig gut gefallen.
Zum Stil der Autorin habe ich mich ja schon negativ geäußert und der ist auch in diesem Buch nicht anders. Schade.
Äußerst ärgerlich finde ich es auch, dass wortwörtlich Textpassagen aus „Wilde Rosen, weites Land“ übernommen wurden. Warum nur?

Mein Fazit:
Wer sich mit dem Schreibstil der Autorin anfreunden kann, wird mit einer spannenden und tragischen Familiengeschichte belohnt, die das wirkliche Leben geschrieben hat.

PS: Es gibt noch ein drittes Buch der Autorin „Solang es Träume gibt“, in dem das Leben einer ostpreußischen Gräfin, die der Leser auch schon aus den beiden anderen Büchern kennt, beschrieben wird. Aber da ich keine neuen Erkenntnisse erwarte und ich die nüchterne Erzählweise der Autorin überhaupt nicht mag, werde ich diesen Teil nicht mehr lesen.

Schulze-Lackner, Maja: Wilde Rosen, weites Land

Genre: Roman

Kurzbeschreibung:
Als die junge, in den besten Kreisen Berlins aufgewachsene Maja von Berg ihrem frisch angetrauten Ehemann, dem Gutsherrn Carl Goelder, in seine Heimat nach Ostpreußen folgt, ist sie zunächst restlos begeistert von der ländlichen Idylle: weite Landschaften, riesige Pferdekoppeln, herzliche Familienfeste, heiße Sommer – und um der langen Winterkälte zu entkommen, steht auch einer jährlichen Reise nach Venedig nichts im Weg. Doch nicht immer ist das Glück dem jungen Paar so gewogen, und der Erste Weltkrieg lässt die schon seit Jahren andauernden Sorgen der Familie Goelder nicht kleiner werden …

Meine Einschätzung:
Der Roman beginnt 1869 und berichtet aus dem Leben von Olga von Oerzen und deren Tochter Maria, die einen ostpreussichen Gutsherren heiratet. Die (wahre) Geschichte dieser weit verzweigten Familie und deren großem Freundeskreis (ist das grammatikalisch korrekt????) hat das Potential zu einer großartigen Familiensaga. Da gibt es eine böse, versnobte, adlige Schwiegermutter, gestiftete Ehen, betrogene Ehefrauen, die ersten Blaustrümpfe der Frauenbewegung, pferdenärrische Gutsherren, eine Liebesheirat, dramatische Unfälle, Tod und Verzweiflung, aber auch Hoffnung, Freude und Liebe. Ein Autor könnte sich die Figuren nicht besser ausdenken.
Aber – leider macht die Autorin nichts daraus. Nicht umsonst habe ich geschrieben „berichtet“ aus dem Leben, denn die Autorin erzählt die Geschichte nicht, sondern beschreibt die Geschehnisse nüchtern, ohne jeglichen Glanz und Stil.
Das glanzvolle Leben im kaiserlichen Berlin, die weite, wundervolle Landschaft Ostpreussens, das idyllische Landleben, die politischen und gesellschaftlichen Besonderheiten dieser Zeit und nicht zuletzt die spannende Familiengeschichte würde ich am liebsten selbst als Vorlage nehmen und weiter ausspinnen, aber ich bin natürlich keine Autorin ;-).

Mein Fazit:
Vor vielen Jahren habe ich Christine Brückners „Quint-Trilogie“ verschlungen und geliebt, aber meine Hoffnung auf ein vergleichbares Werk von Maja Schulze-Lackner wurde nicht erfüllt.

PS: Sobald meine Heckenrosen blühen und duften, werde ich „Die Quints“ mal wieder hervorkramen …

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmst Du dem zu.

Datenschutzerklärung