McEwan, Ian: Nussschale


Genre: Roman, zeitgenössisch

Kurzbeschreibung:
Eine klassische Konstellation: der Vater, die Mutter und der Liebhaber. Und das Kind, vor dessen Augen sich das Drama entfaltet. Aber so, wie Ian McEwan sie erzählt, hat man diese elementare Geschichte noch nie gehört. Verblüffend, verstörend, fesselnd, philosophisch – eine literarische Tour de force von einem der größten Erzähler englischer Sprache.

Meine Einschätzung:
Mein zweiter Roman des Autors und er hat mir leider überhaupt nicht gefallen!
Wie schon in „Honig“ versteht es der Autor wirklich herausragend gut, Gefühle, Menschen und Situationen zu beschreiben. Stilistisch ist er sicher ein ganz besonderer Autor.
Aber was er da schreibt!!! Der Ich-Erzähler ist ein ungeborenes Kind im Bauch seiner Mutter. Er beobachtet, kommentiert und analysiert das Verhalten seiner Mutter, die in einem vollkommen verwahrlosten Haus lebt, das ihrem Ehemann gehört, den sie vor die Tür gesetzt hat. Sie bekommt regelmäßig Besuch von ihrem Liebhaber und die Beschreibung der Sex-Szenen aus der Sicht des Ungeborenen waren absolut verstörend und gräßlich. *grusel*
Interessant wurde die Geschichte an der Stelle, als das Kind mitbekommt, dass Mutter und Liebhaber den Mord am Vater planen. Wie das ausgeht? … Verrat ich nicht ;-).
Diese ungewöhnliche Erzählperspektive und die Erwachsene, fast schon zynische, fatalistische Stimme, die er dem Erzähler verleiht, sind absolut nicht mein Fall gewesen. Ich fühlte mich auch ständig an Irvings „Garp oder wie er die Welt sah“ erinnert und das mochte ich damals auch überhaupt nicht.

Mein Fazit:
Mir scheint, dass ich kein Ian McEwan-Fan werden werde, obwohl mir seine Sprache und sein Stil gut gefallen. Sollte ich vielleicht noch ein drittes Buch von ihm lesen und wenn ja – welches?

Simsion, Graeme: Der Rosie-Effekt


Genre: Roman, zeitgenössisch

Reihenfolge:
Das Rosie-Projekt
Der Rosie-Effekt

Kurzbeschreibung:
O Baby! Für Don, den unwahrscheinlichsten romantischen Helden, den es je gab, geht’s nach dem Happy-End geht’s erst richtig los.
Don Tillmans »Ehefrau-Projekt« hat geklappt. Er lebt mit Rosie in New York. Und Rosie ist schwanger. Don will natürlich der brillanteste werdende Vater aller Zeiten sein, stürzt sich in die Forschung und entwickelt einen wissenschaftlich exakten Schwangerschafts-Zeitplan für Rosie.
Aber seine ungewöhnlichen Recherchemethoden führen erstmal dazu, dass er verhaftet wird. Was Rosie auf keinen Fall erfahren darf, um ihre Beziehung nicht zu belasten. Also muss Don improvisieren, seinen Freund Gene einspannen und Lydia, die Sozialarbeiterin, davon überzeugen, dass er ein Superdad sein wird. Bei alledem übersieht er fast das Wichtigste: seine Liebe zu Rosie und die Gefahr, sie genau dann zu verlieren, wenn sie ihn am meisten braucht.

Meine Einschätzung:

Die beiden Rosie-Bände sind zurecht Bestseller und Rezis gibt es eh wie Sand am Meer. Ich mag Dons und Rosies Geschichte sehr, die bei allem Witz doch auch tiefsinnig ist und unter die Haut geht. Bei manchen Szenen habe ich laut auf meiner Strandliege gelacht, was mir irritierte Blicke aus der Nachbarschaft eintrug. Herrlich!
Ein Satz von Don, der sich in gewohnter Weise wissenschaftlich mit dem Thema „Ernährung in der Schwangerschaft“ auseinandersetzt, ist bereits in meinen Sprachgebrauch übergegangen, wenn ich mal wieder unbewiesene bzw. zweifelhafte Ergebnisse irgendwelcher Studien lese/höre: Dazu will ich erst mal die Primärdaten sehen! 🙂 Großartig.

Mein Fazit:
Ein Bestseller, der es verdient hat!

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