

Genre: Erotischer Roman
Reihenfolge der Serie:
Teil 1: Shades of Grey – Geheimes Verlangen
Teil 2: Shades of Grey – Gefährliche Liebe
Teil 3: Shades of Grey – Befreite Lust
Kurzbeschreibung:
Sie ist 21, Literaturstudentin und in der Liebe nicht allzu erfahren. Doch dann lernt Ana Steele den reichen und ebenso unverschämt selbstbewussten wie attraktiven Unternehmer Christian Grey bei einem Interview für ihre Uni-Zeitung kennen. Und möchte ihn eigentlich schnellstmöglich wieder vergessen, denn die Begegnung mit ihm hat sie zutiefst verwirrt. So sehr sie sich aber darum bemüht: Sie kommt von ihm nicht los. Christian führt Ana ein in eine dunkle, gefährliche Welt der Liebe – in eine Welt, vor der sie zurückschreckt und die sie doch mit unwiderstehlicher Kraft anzieht …
Meine Einschätzung:
Hm, ich fasse jetzt mal meine Leseeindrücke und Gedanken zusammen, bevor ich mir die allgemeinen Meinungen im Netz angucke, die mich wahrscheinlich beflussen würden.
Was habe ich von diesem Roman bisher gehört? Dass er in den USA erst in einem Forum als Ebook erschienen sei, als Geheimtipp gehandelt wurde und unglaubliche Leserzahlen erreicht habe. Es sei ein Sex-Roman, der Tabus bricht und es auf die Bestseller-Listen in den USA und auch bei uns gebracht habe.
Nochmal „Hm“.
Ja, „Shades of Grey“ ist ein erotischer Roman mit vielen expliziten Sex-Szenen, aber (wenn ich das jetzt mal so formulieren darf) vergleichsweise harmlos. In meinem betagten Alter *grins* habe ich dann doch schon den ein oder anderen erotischen Roman gelesen und da sind welche dabei gewesen, die Praktiken und Verhalten beschrieben haben, die deutlich über das hinausgehen, was Frau James sich ausgedacht hat.
Die Geschichte – junge, unschuldige Studentin verliebt sich in geheimnisvollen, machtbesessenen, neurotischen Milliardär – strotzt nur so vor Klischees, über die ich manchmal nur den Kopf schütteln konnte. Da wird nicht gekleckert, sondern geklotzt. (Muß der Kerl auch noch Klavierspielen können? *kopfschüttel*)
Aber ich muß zugeben, dass die Geschichte schon ihren Reiz hat, denn wer von uns Frauen kann schon behaupten, dass sie sich nicht gerne in einen göttlich aussehenden, stinkreichen, charmanten Kerl vergucken würde – zumindest in der Fantasie? Und ich glaube, dass ist das Geheimnis der Erfolges dieses Romans.
Der leicht holprige, sich häufig wiederholende Schreibstil der Autorin ist stellenweise jedenfalls kein Lesegenuss. Die erotischen Szenen wiederum hat sie ganz ansprechend erzählt. Witzig fand ich die Email-Dialoge, die den Roman etwas aufgelockert und auch bereichert haben.
Auch wenn mir Ana manchmal auf die Nerven gegangen ist, konnte ich mich doch ganz gut in sie hineinversetzen und ich war zugegebenermaßen beeindruckt, wie sich mit Erfolg dagegen wehrt, von Grey in allen Belangen dominiert zu werden. Natürlich würde jede halbwegs selbstbewußte Frau in meinem Alter diesem Typen vor’s Schienbein treten und ihn in den Wind schießen, aber mit 21???
Den Hype um dieses Buch kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Es gibt jede Menge erotischer Romane, gute und schlechte und „Shades of Grey“ ist nur einer davon und keiner, der in besonderer Weise herausragt. Es gibt Leute, die dieses Buch komplett verreißen – okay, das geht, aber warum? Es gibt doch jede Menge Bücher, die der Aufregung viel eher lohnen …
Mein Fazit:
„Shades of Grey – Geheimes Verlangen“ ist ein relativ harmloser, erotischer Roman voller Klischees und ganz sicher kein großer literarischer Genuss, erzählt aber eine Geschichte, die mich nicht gelangweilt hat.
PS: Mittlerweile habe ich mich entschieden, die beiden Folgebände nicht zu lesen. Es interessiert mich einfach nicht genug, wie die Geschichte weitergehen wird.
PPS: Und außerdem ärgere ich mich darüber, wie diese Serie gepusht wird. Überall stößt man auf ganze Bücherberge dieser Serie und ich warte nur darauf, dass es sie auch im Supermarkt gibt. Grmpf. Es gibt doch so viele tolle, lesenswerte, spannende, meinetwegen auch erotische Bücher, aber ausgerechnet diese Schinken sind soooooo präsent. Grummel!!!!