Genre: Roman, zeitgenössisch
Kurzbeschreibung:
Ein Skandal erschüttert das Städtchen Aurora an der Ostküste der USA: 33 Jahre nachdem die zauberhafte Nola dort spurlos verschwand, taucht sie wieder auf. Als Skelett im Garten ihres einstigen Geliebten …Dieser raffinierte, anspielungsreiche Roman liest sich wie ein Krimi und ist doch viel mehr! Es ist der Aufmacher jeder Nachrichtensendung. Im Garten des hochangesehenen Schriftstellers Harry Quebert wurde eine Leiche entdeckt. Und in einer Ledertasche direkt daneben: das Originalmanuskript des Romans, mit dem er berühmt wurde. Als sich herausstellt, dass es sich bei der Leiche um die sterblichen Überreste der vor 33 Jahren verschollenen Nola handelt und Quebert auch noch zugibt, ein Verhältnis mit ihr gehabt zu haben, ist der Skandal perfekt. Quebert wird verhaftet und des Mordes angeklagt. Der einzige, der noch zu ihm hält, ist sein ehemaliger Schüler und Freund Marcus Goldman, inzwischen selbst ein erfolgreicher Schriftsteller. Überzeugt von der Unschuld seines Mentors – und auf der Suche nach einer Inspiration für seinen nächsten Roman – fährt Goldman nach Aurora und beginnt auf eigene Faust im Fall Nola zu ermitteln …
Meine Einschätzung:
Über diesen Roman ist bestimmt schon viel und begeistert geschrieben worden und deshalb fasse ich mich kurz (wie immer ;-)).
Dieser Roman hat mich gut unterhalten, überrascht, belustigt und stellenweise gelangweilt.
Warum bin ich nur nicht restlos begeistert, wie viele andere?
Gefallen hat mir der Erzählstil des Autors mit zahlreichen Rückblenden aus der Sicht verschiedener Personen, allerdings kommt es dadurch auch zu einigen Wiederholungen, was mich etwas gestört hat.
Der Ich-Erzähler Marcus ist mir mit seinem Schreibblockadengejammer und seiner Naivität auf die Nerven gegangen und auch sonst hat die Geschichte keine Identifikationsfigur für mich.
Außerdem war für mich ab einer bestimmten Stelle die Lösung des Rätsels recht offensichtlich und da hatte ich noch 300 Seiten vor mir. Gut, es gibt dann noch ein paar sehr überraschende Wendungen, aber Spannung wollte bei mir nicht aufkommen.
Prinzipiell beschreibt der Autor diese provinzielle, idyllische, amerikanische Kleinstadt und ihre moralischen Untiefen sehr detailliert und treffend und auch der Medienzirkus um das nächste Buch des jungen Erfolgsautors ist sehr glaubwürdig.
Hm, ich glaube, diese Geschichte hat einfach mein (Leser)-Herz nicht berührt. Vielleicht weil ich keine Lust auf Geschichten über prüde, amerikanische Kleinstädter, jammernde Autoren und skrupellose Verleger habe?
Mein Fazit:
„Die Wahrheit über den Fall Harry Querbert“ ist ein Krimi, ein Entwicklungsroman, ein Gesellschaftsroman und ein Liebesroman, der schon viele Fans hat und haben wird. Ich gehöre nicht dazu.
1 Gedanke zu „Dicker, Joël: Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“