Genre: Jugendbuch, Dystopie, Sci-Fi
Kurzbeschreibung:
Eines Tages tauchten sie aus dem Nichts auf – die Geister der Toten. Millionen auf der ganzen Welt, und stündlich werden es mehr. Sie stehen da, bewegungslos, leuchtend, ungefährlich. An der Absturzstelle eines Flugzeugs, mitten in Europas einziger Wüste, warten zwei junge Frauen auf die Geister ihrer verunglückten Eltern. Rain hofft, die Begegnung wird ihrer jüngeren Schwester Emma helfen, Abschied zu nehmen. Auch Tyler, ein schweigsamer Norweger, ist auf seinem Motorrad nach Spanien gekommen, um ein letztes Mal seine große Liebe Flavie zu sehen. Dann erscheinen die Geister. Doch diesmal lächeln sie. Und es ist ein böses Lächeln.
Meine Einschätzung:
Ist ja klar, dass einer der erfolgreichsten deutschen Jugendbuchautoren sich dem Trendthema „Dystopie“ widmen muß, oder? Nachdem ich jetzt schon einiges in dieser Richtung gelesen/gehört habe, war ich zunächst skeptisch, denn die Geschichten ähneln sich doch alle irgendwie mehr oder weniger und irgendwann wird es dann auch langweilig (oder geht das nur mir so???).
Aber ich kann voller Überzeugung hier schreiben: Ich habe mich keine Minute mit Kai Meyers Weltuntergangsszenario gelangweilt!
Sicher, er spielt mit bekannten Motiven aus der Sci-Fi-Welt, aber mit seiner unglaublich fantasiereichen, bildhaften Erzählweise schafft er eine Welt, die mein Kopfkino sofort in Gang setzt. Und dabei ist er nicht gerade zimperlich. Mit meiner ebenfalls begeisterten Tochter habe ich über die Art und Weise diskutiert, wie die Hauptfiguren sich wohl über die zahlreichen Leichenberge bewegt haben müssen und auch andere Details der Geschichte sind schaurig, gruselig, böse, ekelig und bizarr.
Außerdem ist sie auch raffiniert und nicht ganz eindeutig. Ich will hier nicht zu viel verraten, aber man kann besonders das Ende der Geschichte auch gaaaaaaaaaaaannnnnz anders interpretieren ;-).
Meine Tochter und ich haben „Phantasmen“ wirklich verschlungen und von mir bekommt es auch das leserattenffm-Prädikat „Schlafräuber“ :-).
Falls der Autor, der nach eigenem Bekunden im Netz Rezis zu seinen Büchern liest (wie schafft er das nur??? und wann schreibt er dann eigentlich???), hier vorbei guckt: Herr Meyer, wir mochten ihre Protagonisten sehr, aber sie wären noch etwas lebendiger und glaubwürdiger, wenn sie ab und an mal etwas zu essen und zu trinken bekämen und auch sonst menschliche Bedürfnisse verspüren würden :-).
Sehr gelungen finde ich das Cover des Buches, das sich von anderen Büchern des Genres abhebt.
Mein Fazit:
Ich bin begeistert von dieser Weltuntergangsgeschichte und spätestens nach „Phantasmen“ bin ich ein Kai Meyer Fan!