Menschig, Diana: So finster, so kalt

Gerne: Roman, paranormal, Fantasy, Horror

Kurzbeschreibung:
Als Merle Hänssler nach dem Tod ihrer Großmutter in deren einsam gelegenes Haus im Schwarzwald zurückkehrt, findet sie im Nachlass ein altes Dokument. Darin berichtet ein gewisser Johannes, der Ende des 16. Jahrhunderts im Haus lebte, über merkwürdige Geschehnisse rund um seine Schwester Greta. Merle tut diese Geschichte zunächst als Aberglaube ab. Doch dann passieren im Dorf immer mehr unerklärliche Dinge: Kinder verschwinden, und auch das alte Haus selbst scheint ein seltsames Eigenleben zu entwickeln. Langsam, aber sicher beginnt Merle sich zu fragen, ob an Johannes’ Erzählung mehr dran ist, als sie wahrhaben wollte.

Meine Einschätzung:
Von Märchenadaptionen, besonders wenn sie für Erwachsene geschrieben sind, kann ich nicht die Finger lassen :-). Die werden gekauft und gelesen, egal was der Kontostand oder die SuB-Höhe dazu sagen.
Die Autorin verwebt in ihren düsteren, streckenweisen gruseligen Roman geschickt verschiedene Märchen, eine Schwarzwälder Sagenfigur und keltische Mythen. Das hat mir richtig gut gefallen. Auch die Schilderungen des Vorfahren von Merle aus dem 16. Jahrhundert fand ich stimmungsvoll und bereichernd.
Aber insgesamt gesehen hat mich der Roman nicht überzeugen können. Das könnte zum einen am Schreibstil der Autorin liegen, der mir irgendwie hölzern vorkam und die Autorin schaffte es leider nicht, mich in die richtige gruselig-schaurige Stimmung zu versetzen. Zum anderen fand ich einige Figuren sehr überzeichnet oder mit Klischees überladen. Am wenigsten konnte ich aber die Hauptfigur Merle verstehen. Einer äußerst erfolgreichen Anwältin, die in Hamburg lebt, hätte ich doch ganz sicher zugetraut, ihre Träume rational zu betrachten und nach den Ursachen für ihre Albträume zu suchen. Und dass eine solche Frau klaglos in das stromlose, uralte Häuschen der Großmutter einzieht, kann ich auch nicht glauben. Aber am allermeisten habe ich mich über ihre selbstgemachten Beziehungsprobleme gewundert und geärgert.
Ich will hier nicht in die Details gehen, aber für mich war das einfach keine runde, überzeugende Geschichte, in der ich obendrein noch die richtige Stimmung vermißt habe.
Trotz dieser Kritikpunkte habe ich diesen Roman gerne gelesen, der für mich Märchenverrückte eine schöne Abwechslung bot und ich gebe zu, dass mich das Ende etwas versöhnt hat ;-).

Mein Fazit:
Wer Märchenadaptionen gerne mag, der wird sicher seine Freude an diesem Roman einer deutschen Autorin haben können.

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