Cody, Liza: Lady Bag

Genre: Krimi

Kurzbeschreibung:
Sie ist die Frau ohne Gesicht. Manche beleidigen sie, manche ignorieren sie. Manche geben etwas. Manche nur wegen des Hundes an ihrer Seite. Sie ist die Frau ohne Gesicht, die genau weiß, wie die Straßen von London riechen. Eines Abends läuft ihr in der Innenstadt der Teufel persönlich über den Weg. Statt sich zu verstecken, beschließt sie ihn zu beschatten: Sie will wissen, wo er wohnt. Eine Entscheidung, die schwerwiegende Folgen hat. Sie erwacht mit zertretenem Kopf in einem Kranken­hausbett und wird mit einem fremden Namen angesprochen. Anscheinend hält man sie für eine gewisse Natalie Munrow, deren Handtasche sie bei sich hat. Bei erster Gelegenheit nimmt sie Reißaus und taucht ab. Was allerdings gar nicht so leicht ist, wenn man auf der Straße lebt und einem aus allen Zeitungen das eigene lädierte Gesicht entgegenblickt! Dann stellt sich heraus, dass die wahre Natalie Munrow ermordet wurde …

Meine Einschätzung:
Obdachlose, die in Frankfurt auf der Straße leben, gehören zum Stadtbild. Ich kann nicht sagen, dass ich mich an diese Menschen gewöhnt habe, aber ich nehme sie nicht immer bewußt wahr. Immer wieder, besonders in der kalten Jahreszeit, verfolge ich auch die Berichterstattung, wenn es darum geht, wohnsitzlosen Menschen zu helfen. In Frankfurt gibt es dazu verschiedene Ansätze, aber es wird auch immer wieder berichtet, dass nicht alle Betroffenen sie annehmen wollen und wenn man die Geschichte von „Lady Bag“ gelesen hat, hat man vielleicht den Hauch einer Idee, warum das so ist.
Die Geschichte wird aus Sicht einer Frau erzählt, die beruflich erfolgreich, aber einsam, sich in den falschen Mann verliebt, der sie gnadenlos ausnutzt. Sie landet im Gefängnis und nach ihrer Entlassung schließlich mittellos auf der Straße, begleitet von einer treuen, ängstlichen Hündin.
Mit schonungsloser Deutlichkeit, im Straßenjargon ohne jede Rührseligkeit erzählt die Autorin von einer Frau, die alles verloren hat, aber an ihrer Freiheit hängt.

Mein Fazit:
„Lady Bag“ ist ein bewegender, brutaler, schonungsloser Krimi, der den Leser betroffen und ratlos zurückläßt.

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