Walker, Karen, Thompson: Ein Jahr voller Wunder

Genre: Dystopie, Jugendbuch

Kurzbeschreibung:
Julia sitzt mit ihren Eltern Joel und Helen gerade am Frühstückstisch, als die Neuigkeit über sie hereinbricht: Die Erde dreht sich plötzlich langsamer. Tage und Nächte werden länger. Jegliche Orientierung geht verloren. Auf einmal ist alles anders. Denn auf einmal könnte jede Entscheidung die letzte sein. Als Julias Vater mit dem Gedanken spielt, seine Frau für Julias Klavierlehrerin zu verlassen, die sich nicht von der allgemeinen Panik anstecken lässt. Und Julias Mutter gegen ihre Depressionen ankämpft. Und als Julia sich zum ersten Mal verliebt …

Meine Einschätzung:
Wer dieses Buch nach dem Cover und der Kurzbeschreibung kauft, wird sich schwer wundern. „Ein Jahr voller Wunder“ ist nämlich absolut kein himmelblaues Mädchen-zum-ersten-Mal-verliebt-Buch, sondern eine tragische, verstörende Dystopie.
Aus unbekannten Gründen dreht sich die Erde immer langsamer, was katastrophale Folgen für das Klima, die Menschen und die Natur hat. Die Tag-Nacht-Zyklen werden immer länger und die Auswirkungen sind furchtbar.
Die Autorin erzählt die Geschichte aus der Sicht eines 11- (oder 12) jährigen Mädchen, die natürlich eine ganz andere Sicht auf die Ereignisse hat, als jemand, der erwachsen wäre. Ehrlich gesagt hat mich das manchmal gestört, sogar richtig gehend frustriert, weil mich noch viel mehr die weltweiten Auswirkungen einer solchen Katastrophe interessiert hätten.
So guckt der Leser dabei zu, wie sich die kleine Welt des Mädchens ändert, das neben dem katastrophalen Entwicklungen wie Nahrungsmittelknappheit, mit ganz normalen Mädchenproblemen zu kämpfen hat. Die beste Freundin wendet sich von ihr ab, die nächste Freundin nutzt sie auf boshafteste Weise aus und der angehimmelte Junge aus der Schule ignoriert sie.
Fazinierenderweise hat die Autorin die junge Protagonistin mit einem Optimismus ausgestattet, der der geneigten Leserin Hoffnung macht, dass die Menschheit nicht komplett verloren sein muß.
Mehr will ich gar nicht verraten …
Grundsätzlich hat mir die Geschichte sehr gut gefallen, sie ist gut geschrieben, spannend, unvorhersehbar, aber ich hätte mir eine „Erwachsenensicht“ gewünscht, die mein Bedürfnis nach weiteren Informationen und Erklärungen gestillt hätte.

Mein Fazit:
Eine verstörende, dystopische Geschichte, die mich nachdenklich zurückgelassen hat.

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