Genre: Urban Fantasy
Klappentext:
Eine Mordserie erschüttert Los Angeles. Jede Nacht sterben zwei Obdachlose in den Straßen von Downtown. Der Mörder geht mit außergewöhnlicher Brutalität zu Werk. Die Reporterin Eve Hess kreuzt bei ihren Ermittlungen die Fährte zweier Männer, die beide nicht menschlich zu sein scheinen. Da ist Kain, ein Killer, so schön wie skrupellos, getrieben vom brennenden Wunsch nach Rache. Und Alan, der mehr ist als der erfolgreiche Maler, der Szenen aus den Ghettos von L.A. auf seine Leinwände bannt. Der eine hat den Auftrag, sie zu töten, den anderen liebt sie gegen jede Vernunft. Bald muss sie sich fragen, wem sie noch trauen kann. Doch ganz gleich wie die Würfel fallen, dies können sie nicht aufhalten: Die Wiedergeburt eines gefallenen Engels.
Meine Einschätzung:
Andrea Gungscheras „Engelsbrut“ reiht sich nahezu nahtlos in die Reihe der Urban-Fantasy-Romane, die zur Zeit „in“ zu sein scheinen. Vampire, hier Schattenläufer genannt, leben unerkannt unter den Menschen. Der Mythos besagt, daß sie die Kinder (Nephilim) der Engel sind, die einst auf der Erde wachten. Soweit der Hintergrund.
Eve, die gerade eine unglückliche Beziehung mit einem Polizisten hinter sich hat, ist auf der Jagd nach Informationen zu ungewöhnlichen Morden in L.A.. Sie ist eine angesehene, freie Journalistin, die sich für eine gute Story schon mal am Rande der Legalität bewegt. Eines Nachts beobachtet sie, wie im Haus gegenüber ein Mann überfallen wird und eilt ihm kurz entschlossen zu Hilfe. Die Täter können fliehen, Alan ist schwer verletzt, weigert sich aber die Polizei oder einen Arzt zu holen und schmeißt sie aus der Wohnung. Während Eve noch über dieses merkwürdige Verhalten nachgrübelt, wird sie Zeugin weiterer Morde und kommt Kunstschmugglern auf die Spur, die ihr nach dem Leben trachten. Alan rettet sie aus einer lebensbedrohlichen Situation und ihr dämmert, daß seine Fähigkeiten nicht menschlich sein können.
Mir hat „Engelsbrut“ eigentlich sehr gut gefallen. Die Geschichte ist wirklich sehr, sehr spannend, ein echter Thriller eben. Nix für zart besaitete Gemüter, selbst mir war es manchmal ’ne Spur zu blutig und brutal.
Allerdings weiß ich immer noch nicht, ob ich Eve mag oder nicht. Das mag an meinem gespaltenen Verhältnis zu sensationsheischenden Journalisten liegen, die für eine Story über Leichen gehen würden. Das tut Eve nun nicht, aber wenn sie die Opfer mal schnell mit den Handy fotografiert, bin ich doch sauer??? Allerdings ist sie auch supermutig und verzagt auch nicht gleich, als ein Killer hinter ihr her ist.
Dagegen ist Alan ein Held nach meinem Geschmack. Er kämpft mit seinem Gewissen, mit seiner Familienloyalität und entschließt sich nur schweren Herzens wieder in den Kampf zu ziehen.
Die beiden sind ein interessantes Pärchen, das erst jede Menge Kämpfe und Attentate überleben muß, bis es zueinander finden kann.
Die Charaktere sind interessant, die Geschichte ist spannend (ohne den übersinnliches Aspekt wäre der Roman auch ein guter Thriller), allerdings geht es ganz schön blutig zu. Da werden Kehlen aufgerissen, mit Dolchen geworfen, mit Schwertern geschlitzt und Maschinengewehren geschossen und nach den Verletzungen durchlaufen die Schattenläufer eine schmerzvolle Heilungsphase. Da wäre meines Erachtens manchmal weniger mehr gewesen.
Fazit:
Ein solider Urban Fantasy Roman mit einer menschlichen Heldin und jeder Menge Kampfszenen.
7 von 10 Punkten
Abzug gibt es für das viele, viele Blut und die Tatsache, daß mir Eve nicht wirklich sympathisch ist