Quinn, Julia: Wie heirate ich einen Marquis

Genre: Liro

Reihenfolge der Serie:
Teil 1: Ein verhängnisvoller Kuss
Teil 2: Wie heirate ich einen Marquis

Kurzbeschreibung:
Um einen geheimnisvollen Erspresser zu entlarven, gibt sich James Sidwell, Marquis of Riverdale, auf dem Landsitz von Lady Danbury als einfacher Gutsverwalter aus. Und durchkreuzt damit nichtsahnend die Pläne der schönen jungen Gesellschafterin Elizabeth Hotchkiss. Denn sie hat sich fest vorgenommen, einen reichen Mann, am liebsten einen Marquis, zu heiraten. Nur so kann sie ihren drei kleinen Geschwistern ein sorgenfreies Leben bieten. Dass sie ihr Herz an James verliert, stürzt sie in ein tiefes Dilemma …

Meine Einschätzung:
James haben wir schon im Vorgängerband kennengelernt (und gemocht) und in diesem Roman bekommt er seine eigene Geschichte.
Auch diese Geschichte besticht durch ihre humorvollen Dialoge und den durchweg liebenswerten Protagonisten. James willensstarke Tante, Elizabeths fröhliche Geschwister und ein Buch voller wenig hilfreicher Heiratstipps und ein Liro-Paar, das sich zugeneigt ist, das aber nicht zugeben will/kann/darf, ergeben eine richtig schöne Geschichte.
Bemerkenswert lehrreich beschreibt die Autorin ein adliges Frauenschicksal im 18. Jahrhundert, in dem Frauen in vielerlei Hinsicht eingeschränkt wurden, durch Erbschaftsgesetze in finanzielle Not gerieten und fast vollständig von Männern abhängig waren.

Mein Fazit:
Liros können so richtig stimmungsaufhellend und herzerwärmend sein. Aber nur, wenn man sich darauf einlassen kann.

Hartlieb, Petra: Ein Winter in Wien

Genre: Roman, historisch, Liro

Kurzbeschreibung:
Um 1910. Marie arbeitet als Kindermädchen bei einer angesehen Familie im Wiener Cottage-Viertel. Eines Tages wird sie vom Herrn des Hauses zur nahegelegenen Buchhandlung geschickt, um ein Buch abzuholen. Doch sie kommt mit leeren Händen, völlig durchnässt vom Schnee, zurück. Der Band sei noch nicht eingetroffen, Buchhändler Oskar bringe ihn so bald wie möglich persönlich vorbei. Als Oskar am gleichen Nachmittag am Haus in der Sternwartestraße klingelt, hat er gleich zwei Bücher dabei: eines für den Herrn Schnitzler und das andere für Marie, mitsamt einer persönlichen Notiz an das Fräulein. Er möchte sie gerne wiedersehen…

Meine Einschätzung:
Hach, es gibt sie noch: liebenswerte, herzerwärmende Romane und dieser hier kommt sogar fast gänzlich ohne Kitsch aus ;-).
Die Autorin beschreibt das harte Leben eine jungen Mädchens, das schon im Kindesalter zum Arbeiten fort geschickt wird, aber durch viel Glück eine Anstellung im Wien der Jahrhundertwende findet.
Die Protagonisten und das winterliche Wien werden von der Autorin liebevoll und detailreich gezeichnet und wenn dann noch ein netter, belesener Buchhändler Gedichtbände verschenkt …
Wundervoll.

Mein Fazit:
Das perfekte Winter-Weihnachtsbuch für romantische Leserinnen.

Sendker, Jan-Philipp: Herzenstimmen


Genre: Roman, zeitgenössisch

Reihenfolge der Serie:
Teil 1: Das Herzenhören
Teil 2: Herzenstimmen

Kurzbeschreibung:
Zehn Jahre ist es her, dass Julia Win aus Burma als anderer Mensch zurückgekehrt ist. Doch mittlerweile hat sie das rastlose westliche Leben und ihre Karriere in einer New Yorker Anwaltskanzlei wieder eingeholt. Da erreicht sie ein rätselhafter Brief ihres Halbbruders U Ba, und eine fremde, innere Stimme beginnt zu ihr zu sprechen. Bald erkennt sie, dass sie noch einmal zurück muss nach Burma, um dem Geheimnis dieser Stimme auf den Grund zu gehen und die Quelle ihres persönlichen Glücks wiederzuentdecken.

Meine Einschätzung:
Hach, ich weiß auch nicht. Während ich vom ersten Teil „Das Herzenhören“ noch begeistert war, hat mich „Herzenstimmen“ nicht wirklich überzeugt. Ich fand Julia dieses Mal richtig unsympathisch und konnte nicht nachvollziehen, warum sie ausgerechnet Juristin in einer unmenschlichen Kanzlei geworden ist, nachdem sie schon mal so intensiv in einen andere Welt eingetaucht war. Außerdem fand ich die Idee dieser inneren Stimme nicht gut und ohne zu verraten, was sich dahinter verbirgt: mir war diese Geschichte einfach zu düster und traurig und stellenweise nicht nachvollziehbar.
Trotzdem habe ich die Geschichte fertig gelesen, denn der Autor hat einen sehr angenehmen Schreibstil und ich mag die Bilder, die er in meinem Kopf erschafft.
Die Geschichte nimmt auch irgendwann einen positiven Verlauf, was mein sensibles Leserherzchen versöhnt hat, dass einfach gerne Happy-Ends hat :-).


Mein Fazit:

„Herzenstimmen“ konnte mich nicht überzeugen, weil mir die Geschichte zu traurig war und ich nicht gerne von leidenden Kindern lese.

Cody, Liza: Lady Bag

Genre: Krimi

Kurzbeschreibung:
Sie ist die Frau ohne Gesicht. Manche beleidigen sie, manche ignorieren sie. Manche geben etwas. Manche nur wegen des Hundes an ihrer Seite. Sie ist die Frau ohne Gesicht, die genau weiß, wie die Straßen von London riechen. Eines Abends läuft ihr in der Innenstadt der Teufel persönlich über den Weg. Statt sich zu verstecken, beschließt sie ihn zu beschatten: Sie will wissen, wo er wohnt. Eine Entscheidung, die schwerwiegende Folgen hat. Sie erwacht mit zertretenem Kopf in einem Kranken­hausbett und wird mit einem fremden Namen angesprochen. Anscheinend hält man sie für eine gewisse Natalie Munrow, deren Handtasche sie bei sich hat. Bei erster Gelegenheit nimmt sie Reißaus und taucht ab. Was allerdings gar nicht so leicht ist, wenn man auf der Straße lebt und einem aus allen Zeitungen das eigene lädierte Gesicht entgegenblickt! Dann stellt sich heraus, dass die wahre Natalie Munrow ermordet wurde …

Meine Einschätzung:
Obdachlose, die in Frankfurt auf der Straße leben, gehören zum Stadtbild. Ich kann nicht sagen, dass ich mich an diese Menschen gewöhnt habe, aber ich nehme sie nicht immer bewußt wahr. Immer wieder, besonders in der kalten Jahreszeit, verfolge ich auch die Berichterstattung, wenn es darum geht, wohnsitzlosen Menschen zu helfen. In Frankfurt gibt es dazu verschiedene Ansätze, aber es wird auch immer wieder berichtet, dass nicht alle Betroffenen sie annehmen wollen und wenn man die Geschichte von „Lady Bag“ gelesen hat, hat man vielleicht den Hauch einer Idee, warum das so ist.
Die Geschichte wird aus Sicht einer Frau erzählt, die beruflich erfolgreich, aber einsam, sich in den falschen Mann verliebt, der sie gnadenlos ausnutzt. Sie landet im Gefängnis und nach ihrer Entlassung schließlich mittellos auf der Straße, begleitet von einer treuen, ängstlichen Hündin.
Mit schonungsloser Deutlichkeit, im Straßenjargon ohne jede Rührseligkeit erzählt die Autorin von einer Frau, die alles verloren hat, aber an ihrer Freiheit hängt.

Mein Fazit:
„Lady Bag“ ist ein bewegender, brutaler, schonungsloser Krimi, der den Leser betroffen und ratlos zurückläßt.

Clement, Jennifer: Gebete für die Vermissten

Genre: zeitgenössischer Roman

Kurzbeschreibung:

Ladydi wächst in den mexikanischen Bergen auf, inmitten von Mais- und Mohnfeldern, in einem Dorf ohne Männer, denn die sind auf der Suche nach Arbeit über die Grenze oder längst tot. Es ist eine karge und harte Welt, in der ein Mädchenleben wenig zählt. Eine Welt, in der verzweifelte Mütter ihre Töchter als Jungen verkleiden oder sie in Erdlöchern verstecken, sobald am Horizont die schwarzen Geländewagen der Drogenhändler auftauchen. Aber Ladydi träumt von einer richtigen Zukunft, sie träumt von Freundschaft und Liebe und Wohlstand. Ein Job als Hausmädchen in Acapulco verspricht die Rettung, doch dann verwickelt ihr Cousin sie in einen Drogendeal. Und plötzlich hält sie ein Paket Heroin in den Händen, und ein gnadenloser Überlebenskampf beginnt. »Gebete für die Vermissten« beschwört die unverbrüchliche Kraft der Hoffnung in einer schrecklichen Welt. In mutigen, schockierenden und bewegenden Bildern erzählt Jennifer Clement das Leben einer außergewöhnlichen jungen Heldin.

Meine Einschätzung:
Was für eine bewegende Geschichte! Mehrfach mußte ich ganz tief durchatmen, um die Schicksale dieser armen Frauen in Mexiko ertragen zu können. Die Autorin hat mehrere Jahre recherchiert und verarbeitet in ihrem Roman die Schicksale vieler mexikanischer Frauen, die unter dem Drogenkrieg und der korrupten Polizei und Politik zu leiden haben. Das ist absolut erschütternd!
Wer denkt schon an solche Schicksale, wenn er in Cancun am Strand liegt und leckere Cocktails trinkt???
Mich läßt das Buch ratlos zurück. Wie soll man diesen Menschen helfen, deren Leben von Armut und Angst gezeichnet ist? Drogenbosse, die sich wie feudalistische Märchenkönige aufführen und mit einer Grausamkeit das Land regieren, dass es einem dem Atem verschlägt?

Mein Fazit:
Lest dieses bewegende Buch und empfehlt es weiter.

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