Wenn mich jemand fragt, der weiß wie bücherverrückt ich bin: „Na, wie viele Bücher hast Du denn auf der Buchmesse gekauft?“, kann ich ganz ehrlich antworten: „Keines!“ 🙂
Dafür ist die Liste, der Bücher, die ich unbedingt demnächst lesen möchte, um ein vielfaches angestiegen und wenn ich das hochrechne (Anzahl der Bücher auf der Bücherwunschliste nach 7 Jahren Buchmesse, weitere 10 Buchmessebesuche (und das ist ja niedrig angesetzt)), dann muß ich wohl mindestens 10 mal wiedergeboren werden, damit ich diese Bücher alle lesen kann.
Was gibt es aus meiner Sicht zu berichten, vollkommen subjektiv natürlich ;-)?
Die Gastlandausstellung
Äh ja! Eine mir gut bekannte Buchhändlerin mit langjähriger Buchmesseerfahrung und brasilianischen Wurzeln hatte begeistert von der Ausstellung geschwärmt und als ich die Halle betrat, habe ich mich kurz gefragt, ob es noch eine andere Ausstellung gibt. Gut, die wirklich sehr originelle und stimmungsvolle Neuseeland-Ausstellung war schwer zu toppen, aber einfach in der gesamten Halle weiße Papp-Bücherwände, die nur an einigen Stellen mit brasilianischer Literatur bestückt waren aufzustellen, Kuschelkissen in Bergen zu verteilen und 10 Hängematten aufzuhängen? Da hätte ich doch mehr Kreativität erwartet.
Die Verlage
Da möchte ich ganz besonders die kleinen Verlage mal loben, die private Besucher wie mich total nett ansprechen und auch für Fragen offen sind, während ich bei den großen Verlagen immer den Eindruck habe, dass die Mitarbeiter froh sind, wenn „das Volk“ verschwindet und die Messe vorbei ist.
Deshalb nenne ich jetzt auch mal Namen:
Der Wagenbach-Verlag – super nett und hilfsbereit, mein Lieblingsbuch von denen ist von Alan Benett: Die souveräne Leserin


Nächstes Jahr kommt die Biographie dieses Autors heraus. Darauf bin ich schon sehr gespannt.
Der Knesebeck-Verlag – nett, witzig und mal anders, meine Tochter mag besonders dieses Buch hier:


Schöffling-Verlag: Als wir um zwei Katzenlesezeichen baten, bekamen wir die süßen Papiertüten gleich dazu geschenkt. Sehr nett!


Herausragend häßlich und unpersönlich fand ich den Stand von Egmont und deshalb bin ich genau 1 Minute dort geblieben, obwohl ich sicher auch im nächsten Jahr einige Bücher des Verlages verschlingen werde. Die brauchen dringend einen neuen Designer ;-).
Die Autoren
Ich habe mir einige Lesungen u.a. im wunderschönen Retro-Lesezelt angehört. Ursula Poznanski, die Wiener Autorin, ist mir positiv mit ihrer netten Art und ihrer wundervollen Sprachgewandheit aufgefallen ist. Ihre Jugendbuchdystopie „Die Verratenen“, „Die Verschworenen“, Nummer 3 fehlt noch, ist auch auf meiner Lesewunschliste.
Witzig fand ich auch Stefan Gemmel, der sein Buch „Sichelmond“ vorstellte und daraus sehr gekonnt vorlas und der mich kurz verwirrte, weil ich ihn für den Fantasy-Autoren David Gemmell hielt, den ich wiederum viel älter geschätzt und vor allem in den englischsprachigen Raum gesteckt hatte. (Jetzt weiß ich das natürlich besser ;-). David Gemmell war Brite und ist bereits verstorben.)
Außerdem habe ich Markus Heitz, Wolfgang Hohlbein und Michael Peinkofer live gehört und gesehen. Coole Socken …
Schlapp gelacht habe ich mich über die Lesung von Henni Nachtsheim. „Dollbohrer“ als Hörbuch ist für unsere Familie ein Muß, denn wir sind treue Badesalz-Fans und manche Sprüche der beiden, sind in unserem täglichen Sprachgebrauch zu finden.


Persönlich getroffen habe ich die liebe Anna Schneider, mit der ich nach ihrer Wohnzimmerlesung bei mir in Kontakt stehe und die ich ehrlich für ihren Elan, ihre Begeisterung und Lebensfreude bewundere. Ich bin schon gespannt auf ihr neues Buch, was wohl im März erscheinen wird.
Messehighlight
Schon seit 4 Jahren pilgern meine Tochter und ich zu den Lesungen von Rainer Strecker. Dieses Mal las er wieder aus Derek Landys „Skulduggery Pleasant“ und das macht er absolut großartig! Er lebt die Figuren förmlich und wir könnten uns wegschmeißen, über die Art, wie er den Figuren seine Stimme verleiht. Und wer „Skulduggery Pleasant“ noch nicht kennt, der kann sich mittlerweile auf 7 großartige, witzige, schräge Bücher oder Hörbücher freuen.


Treffen mit den Ironbuchbloggern
Grmpf. Das ist total schief gegangen und darüber bin ich echt traurig. Der vereinbarte Treffpunkt war total übervölkert und deshalb sind die anderen umgezogen, ohne von mir bemerkt zu werden. Mist. Und da ich keinen Twitter-Account habe, ist die Info an mir vorüber gegangen. 🙁
Eure leseratteffm (die sich schon den Termin für nächstes Jahr in den Kalender eingetragen hat)
PS: Noch Tippfehler und überzählige Kommas gefunden? Herzlichen Glückwunsch 😉