

Genre: Jugendbuch, Urban Fantasy
Kurzbeschreibung:
Es ist der Sommer, in dem Dawna und Indie beide 17 Jahre alt sind – vertraute, verrückte, beunruhigende 33 Tage lang. Gemeinsam mit ihrer Mutter kehren sie zur Oase ihrer Kindheit zurück: Whistling Wing, voll mit Erinnerungen an die geliebte Granny. Aber diese ist seit einem Jahr tot und Whistling Wing hat sich verändert. Nicht jeder hier spielt mit offenen Karten, Freund und Feind lassen sich immer schwerer voneinander unterscheiden und ein Schwarm unheimlicher Vögel sorgt für Unruhe und Angst unter den Einwohnern. Fast ist es zu spät, als Indie und Dawna beginnen, zu verstehen, was geschieht. Und erkennen, welches unglaubliche Opfer sie bringen müssen, um das aufzuhalten, was sich über ihnen zusammenbraut.
Meine Einschätzung:
Was gibt es Gutes über dieses Hörbuch/Buch zu sagen? Mir hat die Erzählperspektive gefallen, die Geschichte wird nämlich abwechseln aus Sicht von Dawna und Indie erzählt und das kommt besonders durch die beiden guten Sprecherinnen zur Geltung. Auch die Grundstimmung des Buches wird von den beiden Autorinnen sehr schön vermittelt: ein heißer Sommer, von der Mutter genervte Teenager, unheimliche Nachbarinnen, gruselige Vögel, verrückte New-Age-Anhänger, …
ABER:
Mir hat es viel zu lange gedauert, bis wenigstens ein (kleiner) Teil der aufkommenden Fragen im Show-Down beantwortet wurde. In meinen Augen zog sich die Geschichte dadurch wie Kaugummi in die Länge und läßt mich obendrein unbefriedigt zurück, weil ich natürlich den 2. Teil lesen/hören müßte, um weitere Erklärungen zu erhalten. Grmpf.
Natürlich hätte mir bei diesem Titel klar sein müssen, dass es in irgendeiner Form um Engel gehen wird – Ich weiß, aber ich habe da einfach nicht geschaltet und auch dieses Mal konnte mich die Engel-Thematik nicht überzeugen. Ich mag einfach keine Engel-Bücher. Punkt.
Was aber in meinen Augen ganz, ganz furchtbar war und mich ganz sicher davon abhalten wird, die Serie weiter zu verfolgen, ist der Umgang mit Schußwaffen, den die Autorinnen beschreiben.
Ich weiß auch nicht, die Amerikaner haben da doch wirklich einen Knall!
Da wird kleinen Mädchen beigebracht, mit Gewehren auf Kaninchen zu schießen, damit sie später mal eine unheimliche Bedrohung vom Himmel schießen können??? Äääähhh, die beiden haben übersinnliche Fähigkeiten, die hätte man ja eventuell auch benutzen können?????
Denkt sich denn da niemand etwas dabei, wenn zwei 17jährige die Pumpgun einer Nachbarin (ebenfalls minderjährig und beim Schießtraining mit dem Vater nicht besonders erfolgreich) klauen und sie auch benutzen????? Da kann ich wirklich nur mit dem Kopf schütteln. Ich stelle mir meine Töchter vor, wie sie unseren Nachbarn drohen, wenn deren Hund nochmal die Nase auf unser Grundstück steckt, erschießen sie ihn.
HALLO!!!! Gehen so zivilisierte Menschen miteinander um???
Natürlich werden auch in anderen Urban-Fantasy-Jugendbüchern Waffen eingesetzt, um den Bösewichten den Garaus zu machen und natürlich sind Schwerter, Dolche etc. auch gefährlich Waffen.
Aber mir geht es darum, wie die beiden Spencer-Damen das in diesem Fall beschrieben haben. Die Geschichte spielt ja in einer hundsnormalen amerikanischen Kleinstadt und der paranormale Aspekt ist ja anfangs kaum erkennbar. Schon die bewaffnete Nachbarin ist mir übel aufgestoßen, schließlich laufen in den USA ja keine gefährlichen Tiger auf dem Land herum, oder????
*räusper* Darüber rege ich mich wirklich auf und damit sind die beiden Autorinnen und deren gesammelte Werke auf alle Zeit aus unserem Haus verbannt.
Mein Fazit:
Amerikaner halten es für ihr verbrieftes Grundrecht, großkalibrige Waffen zu besitzen. Ich kann darüber nur den Kopf schütteln und wenn diese Auffassung in Jugendbüchern vertreten wird, finde ich das doch sehr bedenklich!
PS: Hach, da habe ich ja einen schönen Klops gebracht. Die beiden Autorinnen sind überhaupt keine Amerikanerinnen, sondern Deutsche. Aber so ganz schlau bin ich beim Surfen nicht geworden, denn es wird nirgendwo erwähnt, wo sie leben und wo sie aufgewachsen sind. Da hätte ich wahrscheinlich mehr Zeit in die Recherche investieren müssen.
Jetzt habe ich kurz gezuckt, ob ich die Rezi mit dieser neuen Erkenntnis relativieren soll/muß. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass die Autorinnen keineswegs die Waffenlobby in den USA unterstützen, sondern dass die Waffenwahl der Geschichte geschuldet ist (Schwerter wäre sicher albern?). Mir hat die Geschichte trotzdem nicht gefallen.