

Genre: (Frauen) Roman
Klappentext:
»1998?« Die Ärztin sah sie besorgt an. »Sind Sie da ganz sicher?« »Ja, natürlich«, antwortete Alice. »Ich weiß das, weil mein Kind am 8. November 1998 zur Welt kommen soll.« »Die Sache ist nur die«, sagte die Ärztin langsam, »wir haben schon das Jahr 2008.« Durch einen Sturz hat Alice kurzzeitig das Bewusstsein verloren und offenbar jegliche Erinnerung an die letzten zehn Jahre ihres Lebens. Ist sie etwa nicht 29, wahnsinnig glücklich mit ihrem Ehemann Nick und schwanger mit ihrem ersten Kind? Nein, sie ist natürlich schon 39, hat bereits drei Kinder und ihre Ehe – naja! Doch Alice ist entschlossen, die Zeit zurückzudrehen. Ein umwerfender Roman: anrührend, echt, liebenswert!
Meine Einschätzung:
Wie beruhigend! Es gibt sie auch in Australien: die schrecklich ehrgeizigen Supermütter, die ihren Körper stählen und quälen, die lieben Kinderlein fördern, den Terminkalender des Papstes in den Schatten stellen können, auf eine absolut gesunde Ernährung achten und sich auf allerlei Gebieten ehrenamtlich engagieren.
So eine Supermutter ist auch Alice, die Hauptperson. Als sie ihr Gedächtnis verliert, muß sie sich und ihre Kinder erst wieder neu kennenlernen. Durch diesen Gedächtsnisverlust sieht sie sich und ihr Leben mit ganz anderen Augen. Es ist sehr bewegend zu lesen, wie sie ungläubig erfährt, daß sie sich von ihrer Schwester entfremdet hat und mitten in einer Scheidung steckt. Während sie versucht, sich in einem Leben mit drei quirligen Kindern und jeder Menge Verpflichtungen, die ihr fremd sind, zurechtzufinden, erfährt sie immer mehr traurige und beängstigende Details aus der Vergangenheit.
Neben dieser Geschichte, erzählt uns die Autorin auch die Lebens- und Leidensgeschichte von Alices Schwester Elisabeth in Form von Tagebucheinträge, die Elisabeth für ihren Psychiater/Therapeuten schreibt. Mit ausgeprägtem Sarkasmus beschreibt sie ihre Gefühlswelt, die geprägt ist von ihrem Wunsch nach einem Baby, den Torturen künstlicher Befruchtungen und der Bewältigung von zahlreichen Fehlgeburten.
Durch Alice Unfall kommen sich die beiden wieder näher, was das Leserherz natürlich freut.
Mein persönliches Highlight in diesem Buch sind allerdings die Blogartikel von Frannie, der Großmutter der beiden. Ich habe sehr über ihre Beiträge, die sich um ihr Seniorenheim und ihre Familie drehen und die dazugehörigen Kommentare ihrer Leser gelacht. Herrlich.
Wenn ich nun in Betracht ziehe, daß ich normalerweise zeitgenössische Frauenromane nicht mag und sie weitestgehend meide, dann kann man diese Rezi durchaus begeistert nennen. 😉
Mein Fazit:
Alles in allem ist das ein herzerwärmender, nachdenklich stimmender Roman für Mütter oder solche, die es werden wollen.