
Genre: (Öko)Thriller
Klappentext:
„Wir hätten die Insel niemals betreten dürfen. Nicht nachdem wir dieses Brüllen gehört haben. Alles, was man uns über das Experiment erzählt hat, war gelogen. Die Evolution macht keine Fehler. Und sie verzeiht auch keine.“
Botanischer Garten Wien: Überraschend bekommt der Direktor eine neue Mitarbeiterin. Er weiß, dass sie in ihrem letzten Job Ärger hatte, ahnt aber nicht, wie viel sie davon mitbringt. Als ein mächtiger Konzern plötzlich Wien ins Visier nimmt, ist nur noch eines sicher: Das Experiment hätte die Insel niemals verlassen dürfen.
Meine Einschätzung:
Bill ist DER Story seines Lebens auf der Spur und scheut dabei kein Risiko, um seinem Ziel, ein pulitzerpreisgekrönter Journalist zu werden, näher zu kommen. Doch er braucht Hilfe, denn seine geklauten Pflanzenproben müssen fachkundig untersucht werden, um als hieb- und stichfester Beweis für die illegalen Praktiken eines riesigen Gentech-Unternehmens zu gelten. Die beiden ehemaligen Kommilitoninnen, die im Gegensatz zu ihm wissenschaftlich arbeitende Botanikerinnen geworden sind, helfen ihm und geraten dabei selbst in größte Gefahr.
Aber Bill ist nicht der Einzige, der Proben dieses speziellen Experiments unbemerkt beiseite geschafft hat. Zwei skrupellose Mörder und Drogendealer verfolgen eine gefährliche Geschäftsidee, die unabsehbare Folgen haben wird …
Klasse, Albert hat sich selbst übertroffen und einen superspannenden Wissenschaftsthriller geschrieben, der den Vergleich mit anderen Größen seiner Zunft (Michael Crichton, Preston/Child, Eschbach) nicht scheuen muß.
Er malt ein Szenario, das so nah an der Realität ist, dass man Gänsehaut bekommt. Selbstverständlich gibt es schon Versuche, Pflanzen gentechnisch so zu verändern, dass sie beispielweise ein bestimmtes Herbizid tolerieren. Die großen Chemie-Konzerne, die daran arbeiten, entwickeln natürlich gleichzeitig das passende Produkt und jeder Landwirt, der das genveränderte Saatgut kaufen würde, wäre somit an den Konzern gebunden.
Um das Für und Wider und die Risiken der Gentechnik zu diskutieren, ist eine Rezi ungeeignet und muß (und sollte) an anderer Stelle geführt werden. Aber Albert gelingt es, das Thema und die Problematik für den Laien verständlich zu vermitteln.
Die Protas, sowohl die Bösewichte als auch die „Guten“ sind sehr gut ausgearbeitet und glaubwürdig. Besonders freut sich natürlich der Leser der Sacer Sanguis Reihe, dass er unverhofft bekannten Personen begegnet. 🙂
Alberts Schreibstil hat sich aus meiner Sicht noch einmal gesteigert. Der Thriller liest sich sehr flüssig und angenehm und auch das Lektorat hat sehr gute Arbeit geleistet, denn ich habe keinen einzigen Fehler gefunden (was man von anderen Büchern im Selbstverlag nicht sagen kann!!!).
Absolut begeistert bin ich vom Cover. Großartig, diese giftgrüne Farbe, das gestochen scharfe Auge, der DNA-Strang und auf der Rückseite die passenden Fotos.
Außerdem erfreut Albert Knorr seine Leser gerne mit kleinen Gimmicks. Zu Sacer Sanguis I gab es thematisch passende Fotoaufkleber, die man sammeln und einkleben konnte und zu Sacer Sanguis Evolution lieferte der Autor sehr süße Leserattenlesezeichen dazu. Tolle Idee. Dieses Mal darf sich der furchtlose Leser über ein kleines botanisches Experiment freuen ;-).
Kritisieren möchte ich nur das allzu schnelle Ende, das viele Fragen offen läßt. Ich hätte mir gewünscht, dass der Autor detaillierter erzählt, welche Auswirkungen die Veröffentlichung der Artikel auf den Konzern hatte (Aktienkurs) und was mit den Bösewichten passiert ist.
Mein Fazit:
Wer Spaß an Thrillern mit wissenschaftlichem Hintergrund hat und einen jungen, aufstrebenden Autor aus Wien unterstützen möchte, sollte Sacer Sanguis Genetics lesen ;-).
Weitere Bücher des Autoren, die ich gelesen habe:
Sacer Sanguis Evolution
Sacer Sanguis IV – Snowdown in England
Sacer Sanguis I
Link zu Albert Knorr und die Sacer Sanguis Buchreihe.