Strunk, Heinz: Der gelbe Elefant

Genre: Erzählungen, zeitgenössisch

Kurzbeschreibung:
Die Geschichten in diesem Buch erzählen von einer Seniorenorganisation namens «Freiwillig über die Klippe» und von einem Autoausflug in die Prähistorie. Ein Experte erlebt in der Sendung von Markus Lanz eine Katastrophe, ein Bauer in der Großstadt und ein Tourist bei der Thai-Massage am Strand. Manche der Texte klingen wie Zeitungsreportagen, manche wie Schauergeschichten, manche sind in Briefform, eine hat gar Bulletpoints. Aber immer sind sie originell, komisch, drastisch und unverwechselbar Heinz Strunk.

Meine Einschätzung:
Die Buchhändlerin meines Vertrauens wollte mir das Buch fast nicht verkaufen: „Sind Sie sicher, dass Sie Heinz Strunk lesen wollen?“. Öhm, ich hatte bis dahin noch nichts von dem Autor gehört oder gelesen und wollte einfach mal was anderes lesen und fand den Klappentext witzig.
Witzig, nun ja. Meinen Humor trifft der Herr Autor jedenfalls nicht. Der Mann muss ein absoluter Misanthrop sein. Seine Beschreibungen von Personen sind einfach nur … traurig und auch ekelig. Die Geschichten enden eigentlich alle schlecht. Ganz ehrlich, ich konnte das nur aushalten, weil ich am sonnigen Strand saß und das Buch übersichtlich ist. Ich bin ein durch und durch positiv denkendes Menschkind und neige nicht zu düsteren Gedanken. Wer das tut, sollte um diesen Autor einen gaaaaaannnnz großen Bogen machen.
Ich hätte die Bedenken meiner Buchhändlerin mal lieber ernst nehmen sollen ;-).

Mein Fazit:
Keine Ahnung, wer diese Kurzgeschichten lesen würde wollen. Ich jedenfalls nicht.

Planta, Anna von (Hrsg): Freundinnen

Genre: Kurzgeschichten, zeitgenössisch

Kurzbeschreibung:
Geschichten über die Menschen, die uns nicht immer nah, aber doch am nächsten sind, die uns besser kennen als wir uns selbst. Mit Texten von Ronja von Rönne, Connie Palmen, Simone Lappert, Eva Menasse, Patricia Highsmith, Julia Franck, Amélie Nothomb, Doris Dörrie, Elena Ferrante, Miranda July und Banana Yoshimoto.

Meine Einschätzung:
Dieses Buch hat ein Weilchen auf meinem SuB (Stapel ungelesener Bücher) verbracht, weil es sich um Kurzgeschichten handelt. Und für mich fängt ein „ordentliches“ Buch bei 400 Seite an ;-). Kurzgeschichten sind einfach nicht so mein Geschmack.
Aber dieser Band mit 12 Geschichten über die Beziehungen von Freundinnen hat mir unglaublich gut gefallen. So unterschiedlich, wie die Autorinnen sind, so unterschiedlich sind auch ihre Geschichten. Sie haben mich zum Teil berührt und beschäftigt und nachdenklich gemacht.

Mein Fazit:
Traurige, witzige, tragische und berührende Geschichten über Freundinnen und Freundschaften. Mein Lesehighlight 2022.

Munro, Alice: Tricks


Genre: Erzählungen, zeitgenössisch

Kurzbeschreibung:

Tricks, acht meisterliche Erzählungen von Alice Munro: Geschichten über Ausreißer, Entscheidungen, Leidenschaften und Verfehlungen.
Wieder beweist Alice Munro besonderes Gespür für das Geheimnis ihrer Figuren, jenen rätselhaften Bereich, wo Selbstbetrug auf Hoffnungen, gefährliche Illusionen auf die kleinen Tricksereien des Alltags treffen. Der Leser kommt in ihren Geschichten seinem eigenen Leben so nah, dass er schwindlig wird vor Herzleid und Glück.

Meine Einschätzung:
Das Buch hat bei mir schon eine Weile auf dem SuB gelesen, weil ich bedauerlicherweise manchmal Vorurteile gegenüber Buchpreisträgern hege. ;-). Tztztztzt, Frau Leseratteffm, das muß anders werden. Frau Munro erhielt 2013 den Literatur-Nobel-Preis.
Obwohl ich in der Regel Kurzgeschichten und Erzählungen nicht so gerne lese, weil ich lange Geschichten vorziehe, habe ich diese Alltagsgeschichten aus Kanada sehr gerne gelesen.
Die Geschichten handeln von ganz normalen, jungen, kanadischen Frauen, die in der Provinz leben und an einem bestimmten Punkt ihres Lebens eine Entscheidung treffen, die ihr weiteres Leben prägt. Das sind keine spektakulären Lebensentwürfe oder abenteuerliche Ausbrüche voller Spannung und Drama. Überhaupt nicht.
Die Autorin beschreibt das so wunderbar elegant, detailreich, gefühlvoll und schön, ohne das es aufgesetzt und überfrachtet wirkt. In diesen Schreibstil habe ich mich regelrecht verliebt :-).

Mein Fazit:
Alice Munros Kurzgeschichten haben mir ausnehmend gut gefallen, einfach weil sie so wunderschön geschrieben sind.

Allende, Isabel: Ein diskretes Wunder


Genre: Erzählungen, Anthologie

Kurzbeschreibung:
Es ist Liebe auf den ersten Blick. Im strengbewachten Guggenheimmuseum in Bilbao feiern Elena und Pedro eines Nachts ein orgiastisches Fest. Aber wie sind sie hineingekommen? Ein Wunder? Magie?
Sinnliche, unerhörte Geschichten erzählt hier Isabel Allende, Geschichten voller Liebe und Erotik, Leidenschaft und übermütigem Humor, Geschichten von starken und eigenwilligen Frauen – und von liebestrunkenen Männern, die nicht immer wissen, wie das Herz einer Frau zu gewinnen ist.

Meine Einschätzung:

Nachdem ich mich dieses Jahr schon so wunderbar mit „Der japanische Liebhaber“ von Isabel Allende unterhalten habe, beschloß ich, alle mir fehlenden Bücher von ihr zu besorgen. Und dabei ist mir entgangen, dass es sich bei dem vorliegenden Bändchen um eine Sammlung von Erzählungen handelt, die schon in anderen Büchern von ihr veröffentlicht wurden und die ich schon gelesen habe.
Aber darüber habe ich mich nur ganz kurz geärgert, denn die Geschichten sind so wundervoll, in typischer Allende-Manier erzählt, voller Atmosphäre, Gerüche, Gefühle, seltsamer Geschöpfe und skurriler Figuren, wie ich sie an dieser Autorin liebe.
Ich werde das Bändchen meinen Lesekreisdamen ans Herz legen/aufdrängen, die die Autorin noch nicht kennen, denn anhand dieser Geschichten kann sich jede ein Bild machen, ob sie die Romane der Autorin mögen wird oder eben nicht.

Mein Fazit:
Eine warme Sommernacht, ein kühles Glas Weißwein, die Füße hochlegen, dem Zirpen der Grillen lauschen und in Allendes Phantasiewelten eintauchen. Einfach schön.

PS: Muß gerade selbst über mich grinsen. Ich halte in diesem Blog ja strickt meine tatsächliche Lesereihenfolge ein und man könnte schon den Kopf über meine wilden Genre-Sprünge schütteln, oder? 🙂

Gricksch, Gernot: Die Bank der kleinen Wunder

Genre: zeitgenössischer Roman

Kurzbeschreibung:
Gernot Gricksch ist einer der meistverfilmten deutschen Autoren und fängt in seinen Geschichten die kleine Augenblicke ein, die alles verändern können. Die Summe dieser vermeintlich kleinen Augenblicke macht uns und das Leben aus. Manchmal braucht es Mut, sein Leben zu überdenken. Manchmal aber auch nur fünf Minuten auf der Bank der kleinen Wunder:
In „Die Bank der kleinen Wunder“ erzählt Gernot Gricksch von einem Mann, der partout nicht aufhören will zu arbeiten. Von einem Model, das furchtbaren Hunger hat. Von einem Mädchen und einem Jungen, die nicht zueinander passen und deshalb zusammengehören. Von einem alten Mann, dessen Liebe seit Jahrzehnten ein Geheimnis ist. Und einem Hundehasser, der beim Gassigehen einen ganz neuen Weg einschlägt. Sie alle erleben, wie eine gewöhnliche Parkbank ihr Leben auf den Kopf stellt.

Meine Einschätzung:
Obwohl das Buch schon 2003 erschien und der Autor offenbar sehr bekannt ist, sind mir beide noch nie begegnet. Erstaunlich.
Da zeitgenössische Romane nicht gerade mein Lieblingslesestoff sind, bin ich wahrscheinlich ein wenig zu streng :-(, aber mir waren die Geschichten teilweise zu süßlich, nett und lieb. (Wie sagte eine liebe Freundin zu mir: Wieder ein Buch, das Deinen ganzen Aliens, Vampiren und Monstern zum Opfer gefallen ist! und da hat sie Recht ;-))
Man könnte aber auch sagen, dass es ganz niedliche, lebensbejahende Geschichten sind, die das Herz erfreuen :-).

Mein Fazit:
„Die Bank der kleinen Wunder“ fährt heute mit mir zu einer Patientin ins Krankenhaus und wird sie sicher erfreuen.

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