Wynne Jones, Diana : Fauler Zauber

Genre: Fantasy

Kurzbeschreibung:
Ausnahmslos alle – die Zauberer, Soldaten, Bauern, Drachen und Elfen – haben die Nase voll von Mr. Chesneys „Pilgerfahrten“. Jahr für Jahr fallen Touristengruppen aus der benachbarten Welt ein, um ein klassisches Fantasy-Abenteuer zu erleben – mit allem, was dazu gehört: bösen Magierinnen, gefährlichen Drachen und dem furchteinflößenden Dunklen Fürsten. Stets werden andere Bewohner des Reiches dazu auserwählt, diese Rollen zu übernehmen.
Aber dieses Jahr reicht es den Leuten. Mr. Chesney mag einen mächtigen Dämon an seiner Seite haben, doch ein Orakel weiß Rat. Nun ist es an Zauberer Derk und seiner Familie aus Menschen und Greifen, den Verwüstungen Einhalt zu gebieten und ihre Welt zu retten.

Meine Einschätzung:
„Fauler Zauber“ ist ein großartiges Beispiel, wie zeitlos Fantasy sein kann. Das Original ist 1998 erschienen und sowohl das Thema, also auch die Sprache sind aktuell.
Ein magisches Königreich mit vielen fantastischen Wesen wird durch einen skrupellosen Geschäftsmann, der sich einen mächtigen Dämon zu Diensten gemacht hat, erpresst. Jedes Jahr müssen zahllose Touristen aus einer Parallelwelt unterhalten werden, nach einem fest vorgegebenen Drehbuch und Zeitplan. Auf dem Plan stehen Überfälle durch Nachtmahre, der Besuch einer wunderschönen Zauberin in ihrem Schloss und die Schlacht gegen den Fürsten der Finsternis. Dazu müssen sich die Einwohner des Landes verkleiden und schauspielern, manchmal ihre Häuser verwüsten, damit sie schön gruselig aussehen und bei der Fake-Schlacht müssen alle aufpassen, dass nicht jemand wirklich zu Schaden kommt, es aber echt aussieht. Herrlich!
In der aktuellen Saison fällt nun das Los, den Dunklen Fürsten zu spielen, auf einen Zauberer, der nicht weniger geeignet sein könnte. Viel mehr sei nicht verraten, aber wenn Schweine fliegen können und uralte Drachen aus dem Schlaf gerissen werden, dann könnte sich das Blatt wenden.

Mein Fazit:
Eine wundervolle, absolut witzige, schräge, unterhaltsamer Fantasy-Geschichte, die ich aus vollem Herzen empfehle.

Montgomery, Sy: Das herzensgute Schwein

Genre: Sachbuch

Kurzbeschreibung:
Als eine Freundin ihr ein kleines Schweinchen in einem Schuhkarton überreicht, ahnt Sy Montgomery nicht, dass der neue Mitbewohner auf ihrer Farm in Kürze mehrere Zentner auf die Waage bringen sollte. Doch Chris wird zum Liebling des ganzen Orts: Alle füttern ihn um die Wette und lassen sich anstecken von seiner kugelrunden Zufriedenheit mit sich und dem Leben.

Meine Einschätzung:
Über dieses Buch bin ich einfach in einer Buchhandlung gestolpert. Was für eine wundervolle Geschichte!
Die Autorin ist eine Wissenschaftsjournalistin und erzählt, wie sie zu einem Ferkel kommt, von ihrem Leben mit einem Schwein als Haustier, von Freundschaften, vom Tod, vom Landleben und das alles sehr warmherzig und humorvoll. Nebenbei streut sie noch sachliche Schweineinformationen ein. 🙂

Mein Fazit:
Großartig! Ein Lesehighlight in diesem Jahr. Unverhofft und wunderbar. Warmherzig, lebensfroh, ein bisschen verrückt und ich weiß schon genau, wem ich dieses Buch schenken werde :-).

Funke, Cornelia; Guillermo del Toro: Das Labyrinth des Fauns

Genre: Fantasy

Kurzbeschreibung:
Spanien, 1944: Ofelia zieht mit ihrer Mutter in die Berge, wo ihr neuer Stiefvater mit seiner Truppe stationiert ist. Der dichte Wald, der ihr neues Zuhause umgibt, wird für Ofelia zur Zufluchtsstätte vor ihrem unbarmherzigen Stiefvater: ein Königreich voller verzauberter Orte und magischer Wesen.
Ein geheimnisvoller Faun stellt dem Mädchen drei Aufgaben. Besteht sie diese, ist sie die lang gesuchte Prinzessin des Reiches. Immer tiefer wird Ofelia in eine phantastische Welt hineingezogen, die wundervoll ist und grausam zugleich. Kann Unschuld über das Böse siegen?

Inspiriert von Guillermo del Toros grandiosem oscarprämierten Meisterwerk »Pans Labyrinth« schafft Bestsellerautorin Cornelia Funke eine Welt, wie nur Literatur es kann.

Meine Einschätzung:
Ich kenne den oscargekrönten Film noch nicht (werde ihn mir aber auch noch anschauen), auf dem dieser Roman beruht.
Ungewöhnlich, dass es erst den Film und dann den Roman gibt, oder? Ich war bei der Lesung von Frau Funke und da erzählte sie, dass Guillermo del Toro so ein großer Fan von ihr sei, dass er unbedingt wollte, dass sie den Roman dazu schreibt.
Und das hat sie ganz grandios gemacht. Sie schafft es, mit Worten Bilder zu malen, die so stimmungsvoll und genau sind, dass ich mir bis ins Detail alles vorstellen kann. Ihre Sprache ist poetisch und wortgewaltig, aber kein bisschen anstrengend. Ihre Figuren sind lebendig und tiefgründig, so dass man glaubt, sie persönlich zu kennen. (ich gerate wohl gerade ein klein wenig ins Schärmen ;-))
Die Geschichte, die sie erzählt, spielt im faschistischen Spanien, in dem Brutalität und Grausamkeit an der Tagesordnung sind. Die Morde und Folterungen sind für zarte Gemüter nur schwer auszuhalten und ich frage mich gerade, ab welchem Alter junge Leser sich damit auseinander setzen sollten.
Auch die fantastische Geschichte von der verlorenen Prinzessin aus einem unterirdischen Reich ist düster und schwermütig und der titelgebende Faun ist eine eindrucksvolle, aber auch rücksichtlose, beängstigende Gestalt

Mein Fazit:
Wer düstere, poetische Geschichten mag, der wird diesen Roman lieben. Ein weiteres Lesehighlight in diesem Jahr für mich!


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