Neuhaus, Nele: In ewiger Freundschaft

Gerne: Krimi

Reihenfolge der Serie:
Teil 1: Eine unbeliebte Frau
Teil 2: Mordsfreunde
Teil 3: Tiefe Wunden
Teil 4: Schneewittchen muß sterben
Teil 5: Wer Wind sät
Teil 6: Böser Wolf
Teil 7: Die Lebenden und die Toten
Teil 8: Im Wald
Teil 9: Muttertag
Teil 10: In ewiger Freundschaft

Kurzbeschreibung:
Im Fokus der Ermittlungen steht das renommierte Frankfurter Verlagshaus Winterscheid. Das erste Mordopfer war die Programmleiterin im Verlag. Sie hatte zuletzt einen Starautor in Verruf gebracht und damit seine Karriere beendet. Schon bald spannt sich ein Netz aus Intrigen und Geheimnissen um den Verleger und seine langjährigen Mitarbeiter.

Meine Einschätzung:
Auch mit dem 10. Teil dieser hessischen Krimiserie bin ich sehr zufrieden. Der Krimifall ist spannend und komplex, es gibt jede Menge handelnder Personen (aber auch ein Personenverzeichnis) und ich mochte das Krimi-Setting in der Frankfurter Verlagsszene sehr.
Außerdem habe ich wieder richtig schön mit Bodenstein mitgefühlt, der sich immer wieder die falschen Frauen aussucht. Hach, dabei ist das so ein netter Mann ;-).

Mein Fazit:
Ich wünschte, Frau Neuhaus würde etwas schneller schreiben, denn ihre Krimis sind einfach unterhaltsam und spannend.

Shreve, Anita: Der weiße Klang der Wellen – abgebrochen

Genre: Roman, zeitgenössisch

Kurzbeschreibung:
Es gibt keine zufälligen Begegnungen. Als Linda auf einem Literaturfestival in Toronto Thomas, die große Liebe und den Schmerz ihres Lebens, nach Jahren wieder trifft, wissen beide, dass sie nun der Macht nie gelebter Gefühle ausgeliefert sind. 

Meine Einschätzung:
Aus verschiedenen Gründen konnte ich in letzter Zeit meine Buchbesprechungen nicht zeitnah posten, deshalb sind meine Erinnerungen an diese Geschichte löchrig. Sorry.
Ich weiß noch, dass ich anfangs dachte: „Oh, wie cool. Eine Liebesgeschichte mit Protagonisten in meinem Alter!“, aber im weiteren Fortgang war ich so genervt von der weiblichen Hauptfigur, die ihre Erfolge als Schriftstellerin glatt leugnet und deren Selbstzweifel nicht nachvollziehbar für mich waren und der männliche Part hat mich auch so aufgeregt (negativ), dass ich den Roman abgebrochen habe.
Der geneigte Leser kann sich gerne meine Besprechungen der anderen Shreve-Romane, die ich gelesen habe, angucken. Die haben mir nämlich gut gefallen, aber „Der weiße Klang der Wellen“ war absolut nichts für mich.

Mein Fazit:
Kommt vor, dass mir aus verschiedenen Gründen Romane nicht gefallen, auch wenn ich die Autorin oder den Autor durchaus schätze, aber meine Lesezeit ist begrenzt und ärgern will ich mich nicht.

Houellebecq, Michel: Unterwerfung

Genre: Roman, zeitgenössisch

Klappentext:
Welches Buch könnte besser in unsere Zeit passen als dieses? Mit großer Ernsthaftigkeit und zugleich mit virtuoser Ironie verhandelt der gegenwärtig bedeutendste französischen Schriftsteller darin den Zusammenprall der Kulturen. Unterwerfung ist ein politischer Roman, der ein Europa im Umbruch zeigt; ein visionärer Gesellschaftsroman, der sich der größten Themen unserer Zeit annimmt; ein furioser Entwicklungsroman mit einem widerstrebenden Helden.

Meine Einschätzung:

Ich habe dieses Buch gelesen, damit ich zumindest mitdenken kann, wenn ich die aktuelle Diskussion verfolge. Mitreden kann ich nicht, denn die literarischen Diskussionen spielen sich auf einem intellektuellen Niveau ab, das nicht meines ist :-).
Der Klappentext und manche Besprechung in den Feuilleton sind von Superlativen geprägt, die ich vergeblich in diesem Buch gesucht habe ;-).
Wahrscheinlich muß man sich in der französischen Literatur auskennen, um den Roman angemessen interessiert zu lesen, da die Hauptfigur ein Literaturwissenschaftler mit dem Spezialgebiet Joris-Karl Huysmans (von dem ich noch nie im Leben gehört habe) ist. Auf dessen Werke wird sich oft bezogen, Vergleiche zu anderen französischen Autoren gezogen, etc.. Für mich vollkommen unverständlich.
Wenn ich die Hauptfigur des Romans beschreibe, sieht das so aus: ein sexbesessener, egomanischer, gefühlloser, frauenverachtender, konfliktscheuer, bindungsunfähiger, widerlicher Idiot. Punkt.
Was den Roman aus meiner Sicht lesenswert macht (auch wenn ich mich seeeeeeeeeeeeeehhhhhhhhhhhhhhhhr quälen mußte), ist das vollkommene Fehlen von Denkverboten und politischer Korrektheit. Der Autor entwickelt eine Zukunft für Frankreich (das europäische Ausland kommt nur in einigen wenigen Nebensätzen vor – ist eben ein typischer Franzose ;-)), die mir eigentlich undenkbar erscheint und dann doch wieder nicht.
Die Frauenrechtlerinnen unter uns sollten diesen Roman auf jeden Fall lesen. Er treibt den Blutdruck in die Höhe und uns Frauen hoffentlich gesammelt auf die Straße, wenn irgendjemand damit beginnt, unsere Rechte und Gleichberechtigung in Frage zu stellen.

Mein Fazit:
Dieser Roman bietet unbestritten Diskussionsstoff, aber muß die Hauptfigur unbedingt ein widerlicher Idiot sein?

McEwan, Ian: Honig

Genre: Roman

Kurzbeschreibung:

Sex, Spionage, Fiktion und die Siebziger: Serena arbeitet beim britischen Geheimdienst MI5. Weil sie auch eine passionierte Leserin ist, wird die junge Frau auf eine literarische Mission geschickt. Ian McEwan lockt uns mit gewohnter Brillanz in eine Intrige um Verrat, Liebe und die Erfindung der eigenen Identität.

Meine Einschätzung:
Hm, „Honig“ ist ein Spionage-Roman, ein Liebesroman und ein Roman über Literatur.
Ich habe bisher noch kein Buch des Autors gelesen, so dass ich nicht sagen kann, ob das ein typischer „McEwan“ ist.
Wenn ich meine Einschätzung thematisch angehe, dann ist „Honig“ ein furchtbar langweiliger Spionageroman. Da passiert nichts. Die Idee, über eine Stiftung, die insgeheim vom MI5 finanziert wird, Autoren zu gewinnen, die mit ihren Veröffentlichungen Einfluß auf die öffentliche Meinung im Sinne der Regierung nehmen sollen, ist staubtrocken und absolut „actionfrei“. 😉
Die Liebesgeschichten der Protagonistin fand ich dagegen interessant und unterhaltsam. Der Autor beschreibt die heimliche Beziehung zwischen der Studentin Serena und ihrem Professor, Serenas spätere Verliebtheit in ihren Chef und dann die große Liebe zu dem jungen Autoren sehr schön, irgendwie mit ironischer Distanz und doch stimmungsvoll.
Die Ich-Erzählerin Serena liest viel, diskutiert mit ihren jeweiligen Partnern gerne über Bücher und Autoren (von denen ich zum großen Teil noch nie etwas gehört oder gelesen habe) und außerdem streut der Autor auch gerne das ein oder andere Zitat und germanistische Fremdworte in den Roman. Puuuuhhhh, das war mir deutlich zu theoretisch, langatmig, unverständlich und anspruchsvoll.
Auch die Sprache des Autors ist in meinen Augen anspruchsvoll und nicht immer leicht zu lesen, aber gerade sein Stil, seine Art zu schreiben, haben mich das Buch trotz seiner Längen zu Ende lesen lassen.
Unterhaltsam fand ich auch die Kurzgeschichten, die er dem jungen Autor in die Feder geschrieben hat. Sehr schräg und bizarr.
Mit einem witzigen, literarischen Trick beendet er den Roman und wenn ich nicht gerade vorher “Die Wahrheit über den Fall Harry Querbert” gelesen hätte, hätte ich das für einen genialen Einfall gehalten. So kam mir das schon irgendwie bekannt vor …

Mein Fazit:
Ich fand „Honig“ weder spannend noch übermäßig unterhaltsam, aber ich hatte Freude am Stil des Autors.

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