Enzensberger, Theresia: Auf See

Genre: Sci-Fi

Kurzbeschreibung:
Yada wächst als Bürgerin einer schwimmenden Stadt in der Ostsee auf. Ihr Vater, ein libertärer Tech-Unternehmer, hat die Seestatt als Rettung vor dem Chaos entworfen, in dem die übrige Welt versinkt. In den Jahren seit ihrer Gründung ist der Glanz vergangen, Algen und Moos überwuchern die einst spiegelnden Flächen. Yadas Vater fürchtet, sie könne das Schicksal ihrer Mutter ereilen, die vor ihrem Tod an einer rätselhaften Krankheit litt. Und Yada macht eines Tages eine Entdeckung, die alles ins Wanken bringt. Klug, packend und visionär erzählt Theresia Enzensbergers großer Roman von den utopischen Versprechen neuer Gemeinschaften und dem Glück im Angesicht des Untergangs.

Meine Einschätzung:
Ich gucke mir jedes Jahr die Longlist der Bücher zum Deutschen Buchpreis an und ehrlich gesagt, ist selten etwas dabei, was meinem Lesegeschmack trifft. Dieses Jahr entdeckte ich aber diesen Roman und bin begeistert.
Eine junge Frau, die isoliert von der Welt, die im Chaos zu versinken scheint, auf einer schwimmenden Stadt aufwächst. Sie ist die Tochter eines Multimilliardärs, der mit Gleichgesinnten eine Art Utopia erschaffen wollte. Mir hat sehr gut gefallen, wie interessant und spannend die Autorin aus Sicht der jungen, naiven Protagonistin beschreibt, wie das vermeintlich perfekte Projekt dem Untergang geweiht ist.
Im zweiten Handlungsstrang begleitet der Leser einen „Internetstar“. Eine junge Frau, die von ihrem plötzlichen Erfolg und Bekanntheitsgrad und den damit verbundenen Konsequenzen vollkommen aus der Bahn geworfen wird. Ihr Leben spielt in einem wilden, anarchistischen Berlin, dessen Beschreibung auch sensationell gelungen ist.
Der Roman ist in einer gelungenen, leicht zu lesenden Sprache geschrieben und der Aufbau der Geschichte mit den verschiedenen Erzählsträngen und einem übergeordneten Archiv-Kapitel ist ungewöhnlich und spannend.
Nicht zuletzt hat mich das Cover angesprochen, das sich wohltuend von der derzeitigen Covertrendgestaltung abhebt.
Auf der Buchmesse durfte ich die Autorin live im Interview erleben. Eine interessante Frau, die hoffentlich noch viele gute, spannende Romane schreiben wird.

Mein Fazit:
Ein toller, spannender Sci-Fi-Roman einer jungen, deutschen Autorin, der mir richtig gut gefallen hat und er zum Nachdenken anregt.

Pala, Ivo: Die Tote im Räucherofen (1)

Genre: Krimi

Kurzbeschreibung:
Weil ihm beim Dienst in Berlin einmal zu oft der Kragen geplatzt ist, wird Kommissar Bodo Fuchs in seine alte Heimat an die Ostseeküste strafversetzt. Wenn er jedoch hofft, hier oben im Schoß seiner schrägen Familie das letzte Dienstjahrzehnt in Ruhe und Frieden auf der linken Backe absitzen zu können, hat er sich gewaltig geschnitten!
Schon der erste grausige Mordfall konfrontiert ihn mit seiner weit zurückliegenden Kindheit: Die Tote im Räucherofen war Bodos erste heimliche aber vor allem unerfüllte große Liebe!
Die Untersuchungen führen ihn und seine – in Bodos Augen viel zu logisch denkende – Partnerin Gisa Haas in einen reißenden Mahlstrom aus Intrigen, uralten Familiengeheimnissen und Schauermärchen.

Bodo Fuchs erzählt uns die schaurige und recht tragische Geschichte in der ersten Person ungefiltert, mit seinem eigenen trockenen, zynischen und schwarzen Humor. Bodo berichtet dabei auf ganz persönliche Weise und hautnah – manchmal sarkastisch und weltmüde, dann jedoch wieder voller Leidenschaft und mit überraschend einfühlsamer Zärtlichkeit – seine eigene Geschichte und die seiner alten Heimat; eine melancholisch-trotzige Geschichte von der Schönheit der Küste und dem Zauber der See.

Mein Fazit:

Leider nichts für mich. Mag nichts über Männer im „besten“ Alter lesen, die sich in 18-jährige verlieben. Fand Bodo blöd. Sorry. Außerdem gefällt mir die Sprache nicht. Ich-Erzähler plus Umgangssprache. Neeeeee.

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