Genre: Roman, zeitgenössisch
Kurzbeschreibung:
Judith Hermann erzählt in ihrem neuen Roman »Daheim« von einem Aufbruch: Eine alte Welt geht verloren und eine neue entsteht.
Sie hat ihr früheres Leben hinter sich gelassen, ist ans Meer gezogen, in ein Haus für sich. Ihrem Exmann schreibt sie kleine Briefe, in denen sie erzählt, wie es ihr geht, in diesem neuen Leben im Norden. Sie schließt vorsichtige Freundschaften, versucht eine Affaire, fragt sich, ob sie heimisch werden könnte oder ob sie weiterziehen soll. Judith Hermann erzählt von einer Frau, die vieles hinter sich lässt, Widerstandskraft entwickelt und in der intensiven Landschaft an der Küste eine andere wird. Sie erzählt von der Erinnerung. Und von der Geschichte des Augenblicks, in dem das Leben sich teilt, eine alte Welt verlorengeht und eine neue entsteht.
Meine Einschätzung:
Diesen Roman habe ich mir auf Empfehlung meiner Lieblingsbuchhändlerin gekauft, auch weil die Hauptfigur eine Frau in meinem Alter ist und es mich grundsätzlich interessiert, wie andere Frauen ihr Leben sehen und gestalten. Zusätzlich zieht die Protagonistin auch noch in Deutschlands Norden, den ich als Urlaubsziel gerne mag.
Dieser Roman ist meines Wissens nach auch für mehrere hochrangige Preise nominiert und wisst Ihr was?
Ich fand ihn furchtbar.
Mal wieder.
Das liegt natürlich an mir. Ich erhoffte mir Inspiration für mein Leben, für meine Gedankenwelt, aber davon ist in diesem Buch absolut nichts zu finden. Mein Fehler.
Die Ich-Erzählerin ist in meinen Augen eine trübsinnige, fast schon leblose Person, mit der ich nichts anfangen konnte. Sie bekommt eine super nette, lebenslustige Nachbarin, findet einen verständnisvollen Partner, ist mit ihrem Job im Grunde ganz zufrieden und nimmt das nicht wahr.
Naja, das wird Absicht sein. Es gibt dazu sicher jede Menge tiefgründiger Rezis, aber bin froh gewesen, dass das ein recht dünner Roman ist. Mehr als 190 trübsinnige, frustrierende Seiten, hätte ich nicht ausgehalten.
Mein Fazit:
Ein hochgelobter Roman, der in keinster Weise meinen Lesegeschmack getroffen hat, aber sicher LeserInnen findet wird, die ihn zu schätzen wissen.