Paasilinna, Arto: Der wunderbare Massenselbstmord (abgebrochen)

Genre: Roman, zeitgenössisch

Kurzbeschreibung:
„Denkst du an Selbstmord? Du bist nicht allein!“ So lautet ein ungewöhnlicher Anzeigentext, der auf überraschend heftiges Interesse stößt. Niemals hätte der gescheiterte Unternehmer Onni Rellonen mit der Existenz so vieler Gleichgesinnter gerechnet, als er beschließt, seinem Leben ein Ende zu setzen. Aus einem zunächst vagen Vorhaben entwickelt sich ein konkreter Plan: Ein Bus wird gechartert, um an einsamer Stelle gemeinschaftlich das Leben zu beenden. Am verabredeten Tag besteigen die unternehmungslustigen Selbstmordkandidaten schließlich guten Mutes das gemietete Gefährt – und starten ihre einzigartige Reise ohne Wiederkehr …

Meine Einschätzung:
Im Rahmen meines SuB-Abbau-Programmes habe ich mir dieses Buch eines finnischen Autors geschnappt und nach 50 Seiten weggelegt. Erstens hat mir seine Erzählweise und die Sprache überhaupt nicht gefallen und dann finde ich das Thema Selbstmord auch schwierig, um damit so – sagen wir mal – humorvoll umzugehen.

Mein Fazit:
Leider ein Buch, das mich in keiner Weise überzeugen konnte, das aber ganz sicher Leserinnen und Leser findet, die sich gut unterhalten.

Gutsch, Jochen; Leo Maxim: Frankie

Genre: Roman, zeitgenössich

Kurzbeschreibung:
Richard Gold hat alles vorbereitet. Heute ist der Tag, an dem er sich das Leben nehmen wird. Der Strick liegt schon um seinen Hals, als sich ein dürrer Kater vor das Fenster setzt, interessiert glotzt – und Gold komplett aus dem Konzept bringt. Als dann der Kater auch noch bei Gold einzieht, weil der einen großen Fernseher hat, ein „extremst“ weiches Bett und pünktlich Essen serviert, beginnt die skurrile Freundschaft zwischen zwei Außenseitern, von denen zumindest einer ganz fest an ein Happy End im Leben glaubt.
Ein Mann, der sterben will. Ein Kater, der ein Zuhause sucht. Eine berührende und zugleich urkomische Geschichte über eine außergewöhnliche Freundschaft und den Weg zurück ins Leben.

Meine Einschätzung:
Natürlich habe ich dieses Buch wegen seines wunderhübschen Covers gekauft (und bei mir ist auch der häßliche Spiegelaufkleber auch nicht drauf:-)).Dass der Autor ein Spiegel-Autor ist, wusste ich gar nicht, aber mein Mann hatte tatsächlich den Artikel, den es von ihm zur Erscheinung des Buches gab, gelesen. (Ob ich auch häufiger in den Spiegel gucken sollte)?
Nun ja, ich habe die Geschichte vollkommen unvoreingenommen gelesen und mochte sie. Frankie, ein Straßenkater, dessen Frauchen verstarb, erzählt aus seinem Leben. Sein Erzählton ist genauso, wie ich mir die Gedanken eines Straßenkaters vorstelle, bisschen derb, direkt, voller Unverständnis für die seltsamen Zweibeiner. Sein Lebensglück besteht aus ausreichend Nahrung, einem weichen, warmen Schlafplatz und gelegentlich einem Besuch bei einer hübschen Katzendame. 🙂 Das Leben kann so einfach sein, oder?

Mein Fazit:
Das Leben mit all seinen anstrengenden, komplizierten Seiten aus der Sicht einer Katze zu betrachten, kann unterhaltsam und lehrreich sein. Sogar philosophisch. 🙂

Liu, Cixin: Der dunkle Wald – Das Hörspiel

Genre: Hörspiel, Sci-

Reihenfolge der Serie:
Teil 1: Die drei Sonnen
Teil 2: Der dunkle Wald
Teil 3: Jenseits der Zeit

Kurzbeschreibung:
Invasion
Der erste Kontakt mit der außerirdischen Spezies hat die Menschheit in eine Krise gestürzt, denn die fremde Zivilisation hat sich Zugang zur gesamten terrestrischen Informationstechnologie verschafft. Das einzige, das ihnen noch verschlossen bleibt, sind Gedanken. Deswegen ruft der Planetenverteidigungsrat das Projekt der Wandschauer ins Leben: Vier ausgewählte Personen sollen versuchen, ausschließlich in Gedanken einen Plan zu entwickeln, wie die Menschheit der Vernichtung entgehen kann. Einer der Wandschauer ist Luo Ji. Außer der Begründung der Kosmosoziologie hat er in seinem Leben noch nicht viel geleistet. Und dennoch scheint Luo Ji die einzige Gefahr für die Trisolarier darzustellen.

Meine Einschätzung:
Mich fasziniert die Konstruktion der Geschichte des Autors und wie er seine Sicht auf die menschliche Gesellschaft beschreibt.
Allerdings finde ich seine Art zu erzählen unglaublich anstrengend. Die Vielzahl der handelnden Personen mit Namen, die ich beim Hören nicht eingängig finde, die Zeitsprünge, die parallelen Handlungsstränge, das alles ist kompliziert und ich bilde mir nicht ein, alles verstanden zu haben.
Vielleicht hätte man durch die Auswahl der Sprecher den geneigten Hörer etwas besser unterstützen können, sich in der Geschichte zurecht zu finden. Auch sonst finde ich diese Hörspielumsetzung sehr dezent. Es ist eher eine Lesung mit verteilten Rollen. Weder die Musik noch die Geräuschkulisse spielen eine große Rolle oder tragen zur Stimmung bei.

Mein Fazit:
Neulich las ich irgendwo, dass wir die Zukunft häufiger mit positiven Begriffen/Geschichten/Emotionen verbinden sollten, um die Menschheit voran zu bringen. Ich halte das für eine gute Idee :-). Es gibt schon soooo viele Dystopien.
Cixin Liu beschwört allerdings eine große Katastrophe herauf und die menschliche Gesellschaft ist nicht in der Lage, angemessen auf die Geschehnisse zu reagieren. Mich regt das jedenfalls zum Nachdenken an. Ist doch auch schon etwas.


Musso, Guillaume: Das Atelier in Paris

Genre: Roman

Kurzbeschreibung:
Ein abgelegenes kleines Atelier am Ende einer Allee, mitten in Paris: Hier hat sich die Londoner Polizistin Madeline eingemietet, um eine Weile abzuschalten. Doch plötzlich sieht sie sich Gaspard gegenüber, einem mürrischen amerikanischen Schriftsteller. Offenbar gab es einen Irrtum, denn auch er hat das Atelier gemietet, um in Ruhe schreiben zu können. Der Ärger legt sich, als die beiden erkennen, an welch besonderen Ort sie geraten sind. Das Atelier gehörte einst einem gefeierten Maler, von dem aber nur noch drei Gemälde existieren sollen – alle drei verschollen und unermesslich wertvoll. Als sie sich gemeinsam auf die Suche nach den Bildern begeben, wird ihnen schnell klar, dass den Maler ein grausames Geheimnis umgibt … Für Madeline und Gaspard beginnt eine spannende Jagd, die sie von Paris nach New York führt und sie nicht nur mit ungeahnten menschlichen Abgründen, sondern auch mit ihren eigenen Dämonen konfrontiert.

Meine Einschätzung:
Der liebe Herr Musso neigt meiner Meinung nach dazu, in seine Romane viel zu viel hineinzupacken und von seinem Hang zur Übertreibung wollen wir gar nicht sprechen ;-).
Grundsätzlich hat mir die Idee der Geschichte, nämlich die Suche nach 3 verschollenen Gemälden eines verstorbenen Künstlers gut gefallen. Aber Musso wäre nicht Musso, wenn er der Geschichte nicht noch eine kuriose Wendung hinzufügen würde (die ich natürlich nicht verrate).
So ist die Geschichte definitiv super spannend, aber wenn die Hauptfiguren ein paar Probleme weniger gehabt hätten, wäre ich auch glücklich gewesen.
Gut gefallen hat mir, wie er Paris in der Vorweihnachtszeit schildert. Von wegen hübsch, glitzernd und wunderschön. Eher wohl das Gegenteil :-).
Angeblich begegnet dem Leser in diesem Roman Figuren aus Vorgängerromanen. Hm. Mir ist nix aufgefallen

Meine anderen Buchbesprechungen seiner Bücher findet Ihr, wenn Ihr auf Autoren M – P klickt.

Mein Fazit:
Ein spannender Musso, der mich gut unterhalten hat.

Liu, Cixin: Die drei Sonnen – Das Hörspiel

cover
Genre: Sci-Fi, Hörspiel

Reihenfolge der Serie:
Teil 1: Die drei Sonnen
Teil 2: Der dunkle Wald
Teil 3: Jenseits der Zeit

Kurzbeschreibung:
China, Ende der 1960er-Jahre: Während im ganzen Land die Kulturrevolution tobt, beginnt eine kleine Gruppe von Astrophysikern, Politkommissaren und Ingenieuren ein streng geheimes Forschungsprojekt. Ihre Aufgabe: Signale ins All zu senden und noch vor allen anderen Nationen Kontakt mit Außerirdischen aufzunehmen. Fünfzig Jahre später wird diese Vision Wirklichkeit – auf eine so erschreckende, umwälzende und globale Weise, dass dieser Kontakt das Schicksal der Menschheit für immer verändern wird.

Meine Einschätzung:
Diese Sci-Fi-Trilogie war mir schon häufiger über die Füße gestolpert und als ich sah, dass sie zu vom NDR und WDR zu einem Hörspiel verarbeitet wurde, habe ich gleich zugegriffen. 🙂
Wie bei vielen Sci-Fis braucht man für diese Geschichte etwas Geduld und grundsätzliches Interesse an Physik, Philosophie und wissenschaftlichem Arbeiten. (Freunde von Military-Sci-Fi mit viel Buff und Peng werden enttäuscht werden.) Wer aber dieses Interesse mitbringt und sich auch auf episch erzählte Geschichte einlassen kann, der wird mit einer spannenden und absolut ungewöhnlichen Geschichte belohnt. Boah, was für coole Ideen der Autor hat! Ich werde hier absolut nix verraten, aber ich kann Euch sagen, dass ich den zweiten Teil kaum erwarten kann. Auch der wird als Hörspiel inszeniert werden und da bin ich doch wieder dabei ;-).
Denn die WDR-NDR-Kooperation hat den Roman auf gewohnt großartige Weise als Hörspiel umgesetzt (ich sag nur: Herr der Ringe …, damals vom WDR/SWR). Gekämpft habe ich einzig mit den chinesischen Namen, die für mich alle gleich klingen. Da wäre es vielleicht besser, ich würde den Roman lesen.

Mein Fazit:
Großartiges Hörspiel einer ungewöhnlichen, neuen Sci-Fi-Geschichte, die mich begeistern konnte.

Ryan Hyde, Catherine: Als ich dich fand

Genre: Roman, zeitgenössisch

Kurzbeschreibung:
Als Nathan McCann ein halbvergrabenes Baby im Wald findet, geht er davon aus, dass es tot ist. Doch dann bewegt es sich, und in einem einzigen kurzen Moment ändert sich Nathans Leben für immer.
Der kleine Junge wird zu seiner Großmutter geschickt, um bei ihr aufzuwachsen, aber Nathan kann ihn nicht vergessen, und er stattet der alten Frau einen Besuch ab. Er bittet um ein einfaches Versprechen: dass sie Nathan irgendwann dem Jungen vorstellen und ihm erzählen wird, dass er der Mann ist, der ihn im Wald gefunden hat.
Die Jahre vergehen, und Nathan nimmt an, dass die alte Dame ihr Versprechen vergessen hat, bis eines Tages ein wütender, schwieriger Junge mit einem Koffer in der Hand vor seiner Haustür steht …

Meine Einschätzung:
In dieser Geschichte treffen zwei Menschen zufällig aufeinander. Nathan Senior, unglücklich verheiratet, ist ein Mensch mit Prinzipien, der über den Sinn seines Lebens nachdenkt. Nathan Junior wird als Baby von seiner überforderten Teenie-Mutter ausgesetzt. Seine Großmutter nimmt ihn bei sich auf, ist aber überfordert mit diesem Kind und hat meiner Ansicht nach einen großen Anteil daran, dass Nathan Junior mit seinem Leben nicht zurecht kommt. Eigentlich haben alle beteiligten Personen psychische Probleme und Leser, die sich für Psychologie interessieren, finden das bestimmt spannend. Ich eher nicht …
Natürlich ist es rührend und herzzerreißen, wie sich im Laufe der Geschichte die beiden Nathans näher kommen, wie Nathan Junior fast nicht die Kurve bekommt, aber irgendwie hat mich die Geschichte nicht mitgenommen. Sicher spielt dabei eine Rolle, dass Nathan Junior seine Begeisterung für’s Boxen entdeckt und wenn es einen Kampfsport gibt, den ich unerträglich finde, dann ist es Boxen.

Mein Fazit:
Das ist ganz sicher ein schöner, interessanter Roman, der sich mit der Frage beschäftigt, welchen Sinn man seinem Leben geben möchte. Mir persönlich waren die Protagonisten zu problembeladen und anstrengend.

Asher, Jay: Tote Mädchen lügen nicht

Genre: Roman für Kinder/Jugendliche ab 13 Jahren

Kurzbeschreibung:
Als Clay Jensen aus der Schule nach Hause kommt, findet er ein Päckchen mit 13 Kassetten vor. Er legt die erste in einen alten Kassettenrekorder, drückt auf „Play“ – und hört die Stimme von Hannah Baker. Hannah, seine ehemalige Mitschülerin. Hannah, für die er heimlich schwärmte. Hannah, die sich vor zwei Wochen umgebracht hat. Mit ihrer Stimme im Ohr wandert Clay durch die Nacht, und was er hört, lässt ihm den Atem stocken. Dreizehn Gründe sind es, die zu ihrem Selbstmord geführt haben, dreizehn Personen, die daran ihren Anteil haben. Clay ist einer davon …

Meine Einschätzung:

Puh, kein leichter Stoff.
Ein introvertiertes, sensibles junges Mädchen zieht mit seinen Eltern in eine andere Stadt und muß sich dort in eine neue Schule eingewöhnen und neue Freunde finden. Doch ihre Alternsgenossen sind zum großen Teil egozentrisch, über die Maßen egoistisch, verantwortunglos, leichtsinnig und boshaft. So wird Hannah verletzt und gekränkt, betrogen und belogen und verliert zum Schluß das Vertrauen in ihre Mitmenschen und nimmt sich das Leben. Aber zuvor rechnet sie mit ihren Peinigern ab. Sie erstellt eine Liste mit 13 Personen, die sich mit den Kassetten auseinandersetzen müssen, auf denen sie die Vorfälle akribisch schildert.
Clay, der Ich-Erzähler, ein stiller, sensibler Junge ist einer der dreizehn auf der Liste und hört voller Schrecken, was Hannah erlebt hat und macht sich große Vorwürfe, daß der die eindeutigen Signale, die Hannahs Selbstmord angekündigt haben, nicht wahrgenommen hat.
Dieses Buch läßt den Leser nicht mehr los. So wie Clay die Nacht auf der Straße verbringt, um die Kassetten ungestört hören zu können, möchte man das Buch auch nicht aus der Hand legen, bis man weiß, warum Clay auf dieser Liste steht und wie es zu diesem letzten Schritt im Leben eines jungen Mädchens kommen konnte.
Besonders betroffen macht mich als Mutter, daß die Eltern des Mädchens keinerlei Rolle im Leben des Kindes gespielt haben. Sie waren gefangen in ihren Alltagssorgen und Existensnöten und hatten keine Ahnung von den Problemen der Tochter. Ich bin froh, dieses Buch gelesen zu haben, denn es hat mich dafür sensibilisiert, meinen Kindern ganz genau zuzuhören und auch ihre kleinen Nöte und Sorgen ernst zu nehmen.
Und auch Teenagern, die manchmal ganz schön gemein sein können, kann man dieses Buch nur empfehlen, denn es regt sie sicher zum Nachdenken an.

Mein Fazit:
Ein spannendes, trauriges, aber erhellendes Buch über ein junges Mädchen, das das Vertrauen in ihre Mitmenschen verloren hat.

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