Osman, Richard: Der Mann, der zweimal starb (2)

Genre: Krimi

Reihenfolge der Serie:
Teil 1: Der Donnerstagsmordclub
Teil 2: Der Mann, der zweimal starb

Kurzbeschreibung:
Da hat er sich in etwas reingeritten, der gute Marcus Carmichael. Und jetzt soll Elizabeth ihm da wieder raushelfen. Dabei sollte ihr ehemaliger Geheimdienst-Kollege doch eigentlich wissen, von wem man besser keine Diamanten mitgehen lässt, wenn man sich gerade auf einem Einsatz für den MI5 befindet. Dazu gehört ganz bestimmt: die New Yorker Mafia. Ist die erst einmal im Spiel, geht es ziemlich sicher bald jemandem an den Kragen.
Doch auch Profimörder können Fehler machen, etwa ihrem Handwerk in der Seniorenresidenz Coopers Chase nachzugehen. Denn wer hier mordet, dem ist der Donnerstagsmordclub auf den Fersen, und der macht, schneller als ihm lieb sein kann, aus dem Jäger den Gejagten. Für die vier rüstigen Senioren heißt es: Endlich ist wieder Donnerstag!

Meine Einschätzung:
Der zweite Teil der Krimiserie um die betagten Bewohner eines britischen Seniorenwohnheimes hat mich wieder sehr gut unterhalten. Ich mag die Charaktere, den schwarzen, britischen Humor und freue mich schon auf den nächsten Teil.

Mein Fazit:
Gute Krimiunterhaltung, wie ich sie mag.

Osman, Richard: Der Donnerstagsmordclub (1)

Genre: Krimi

Reihenfolge der Serie:
Teil 1: Der Donnerstagsmordclub
Teil 2: Der Mann, der zweimal starb

Kurzbeschreibung:
Man möchte meinen, so eine luxuriöse Seniorenresidenz in der idyllischen Grafschaft Kent sei ein friedlicher Ort. Das dachte auch die fast achtzigjährige Joyce, als sie in Coopers Chase einzog. Bis sie Elizabeth, Ron und Ibrahim kennenlernt oder, anders gesagt, eine ehemalige Geheimagentin, einen ehemaligen Gewerkschaftsführer und einen ehemaligen Psychiater. Sie wird Teil ihres Clubs, der sich immer donnerstags im Puzzlezimmer trifft, um ungelöste Kriminalfälle aufzuklären. Als dann direkt vor ihrer Haustür ein Mord verübt wird, ist der Ermittlungseifer der vier Senioren natürlich geweckt, und selbst der Chefinspektor der lokalen Polizeidienststelle kann nur über ihren Scharfsinn staunen.

Meine Einschätzung:
Witzig, schon der zweite „Seniorenkrimi“, den ich in diesem Jahr lese. („Rotwein für drei alte Damen“)

Da er umfangreich beworben wird, bin ich sicher, dass er viele LeserInnen finden wird. Ich mochte die Charaktere sehr und der Autor schildert das Leben und die Gedanken der betagten Detektive sehr liebevoll.
Unsere Gesellschaft neigt dazu, betagten Menschen das Recht auf Selbstbestimmung zu nehmen und sie nicht für „voll“ zu nehmen. Vielleicht tragen auch Unterhaltungsromane dazu bei, dass wir uns daran erinnern, dass wir auch im Alter denkende und fühlende Wesen sind.
Hach, was bin ich ernst …
Der Krimi ist aber auch sehr witzig und unterhaltsam und wenn er dann noch die ein oder andere zum Nachdenken anregt, ist das doch wundervoll.

Mein Fazit:
Witzig, schräg, warmherzig und voller Lebenslust, auch im Angesicht des nahen Todes.

Mayer, Susanne: Die Kunst, stilvoll älter zu werden


Genre: Sachbuch, Biographie

Kurzbeschreibung:
Vintage-Jahre! Das ist ein Stoßseufzer der Erleichterung und hat im Ausgang eine Note – der Verblüffung. Vintage? Wie: von gestern? Dieser Schock ist Ausgangspunkt des Buches. Susanne Mayer begibt sich auf Spurensuche danach, was Altern heute bedeutet. Sie erzählt von der ersten Altersbashing-Erfahrung – hat dieser Typ an der Kreuzung »Alte Fotze« gekreischt? -, von Erlebnissen in der Familie – »Du in deinem Alter, Mama?« – oder am Arbeitsplatz: Hat der Kollege impliziert, den Job mache ein Jüngerer besser? Nämlich er? Neben persönlichen Erfahrungen werden gesellschaftliche Entwicklungen seziert wie die Phantasien von der Optimierung nun auch dieser Lebensphase, die Rentenerwartung der deutschen Mutter oder Erfahrungen von Fremdheit in einer sich beschleunigenden Welt. Fazit: Vintage verlangt Gelassenheit, gegenüber den ehemals heißumkämpften politischen Zielen, den verlorenen Hoffnungen, alten Vorsätzen – Haltung auch gegenüber dem, was kommen mag.

Meine Einschätzung:

Als ich den Titel dieses Buches las, war ich gleich interessiert. Einer meiner Lieblingsblogs zu diesem Thema ist:
http://www.advanced.style/ von Ari Seth Cohen, dem ich schon seit einigen Jahren folge, weil er voller Begeisterung Damen und Herren in hohem Alter fotografiert, die ihren eigenen, unverwechselbaren Stil gefunden haben. Das sind unglaublich lebensfrohe, heitere und wunderschöne Fotos, die mir immer gute Laune machen. Guckt mal bei ihm rein :-). Rentnerbeige und unsichtbare Seniorinnen findet man dort nicht.
Auch die Autorin kennt den Fotografen und bewundert viele seiner Fotomodelle und ihre Lebensfreude und in ihrem Abschnitt „Begegnungen“ gefällt ihr der Gedanke, den „Grand-old-Schachteln“ beizutreten. Und dieser Gedanke gefällt mir persönlich auch sehr gut. 🙂
In einen anderem Abschnitt beschäftigt sie sich mit dem Thema Emanzipation der Frau, mit den Fortschritten, für die sie als jüngere Frau gekämpft hat. Ich hatte den Eindruck, dass sie resigniert hat und fast schon ein wenig verbittert ist, wie wenig in ihren Augen die Gleichberechtigung der Frauen voran gekommen ist und dass gerade jüngere Frauen das nicht realisieren oder den Kampf ihrer Mütter und Großmütter nicht zu schätzen wissen. Den Eindruck habe ich auch manchmal, aber ich denke dann immer: weiterkämpfen! Es lohnt sich!
Sie beleuchtet das Thema „Altern & Vergänglichkeit & Verlust “ auch noch aus anderen Richtungen, z.B. wie einen die anderen Menschen wahrnehmen und charakterisieren, was nicht immer mit der eigenen Selbstwahrnehmung übereinstimmt oder von den älteren Herren, die ihre Ehefrauen gegen jüngere Modelle austauschen etc. und dabei habe ich oft gedacht: Ja, stimmt genau.
An der ein oder anderen Stelle hätte ich mir etwas mehr Selbstironie und Humor gewünscht, denn damit kann man auch sehr stilvoll altern, oder?

Mein Fazit:
„Die Kunst, stilvoll älter zu werden“ hat mich sehr gut unterhalten und auch zum Nachdenken gebracht, wie ich selbst das Älter werden gestalten möchte. Eine absolute Leseempfehlung für alle, die sich nicht dem Jugendwahn hingeben möchten.

Löhnig, Inge: Deiner Seele Grab

Genre: Krimi

Reihenfolge der Serie: Kommissar Dühnfort:
Teil 9: Ich bin dein Tod

Teil 8: Sieh nichts Böses
Teil 7: Nun ruhet sanft
Teil 6: Deiner Seele Grab
Teil 5: Verflucht seist Du
Teil 4: Schuld währt ewig
Teil 3: So unselig schön
Teil 2: In weißer Stille
Teil 1: Der Sünde Sold


Kurzbeschreibung:

»Der Dämon in dir wird siegen. Deine dunkle Seite. Das Böse. Das Teuflische. Alle Demütigungen, Verletzungen, Ungerechtigkeiten, die du erleiden musstest, formen dich. Zu dem, was du sein wirst. Sie machen dich dazu.« Wer ist der Samariter, der in München alte Menschen von ihren Leiden erlöst? Ein verblendeter Erlöser, der glaubt, Gutes zu tun? Oder ein eiskalter Killer? Was hat es mit der geheimnisvollen Elena auf sich, die nur ein Ziel kennt: Rache! Sind der Samariter und sie ein Team? Plötzlich ist sie verschwunden. Als Kommissar Konstantin Dühnfort schließlich begreift, worum es wirklich geht, ist es beinahe zu spät …

Meine Einschätzung:
Während ich den letzten Band der Dühnfort-Serie nicht so gelungen fand, hat mich der neue Krimi von Frau Löhnig wieder vollkommen überzeugt. Dühnfort, der ein klein wenig zur Melancholie neigt ;-), wird beschuldigt, eine Verdächtige während des Verhörs geschlagen zu haben. Diese Beschuldigung aus dem Weg zu räumen, macht ihm großes Kopfzerbrechen und der Mordfall, in dem er ermittelt, wird dank einer sensationslüsternden Journalistin zu einem Serienmord an betagten Menschen hochstilisiert.
Die Autorin versteht es perfekt, die Krimihandlung und alle beteiligten Personen zu einem spannenden Rätsel zu verhäkeln und beleuchtet dabei die verschiedensten menschlichen Dramen.
Sehr berührt hat mich das Thema „Leben im Alter“, das die Autorin sehr treffend und unsentimental angeht. Der Umgang mit dementen Familienmitgliedern, die Notwendigkeit von geschultem, liebevollen Pflegepersonal, die dazu notwendigen finanziellen Mittel, findet Eingang in diese vielschichtige Geschichte.
Frau Löhnig schreibt wunderbar stimmungsvoll und liest sich einfach toll.

Mein Fazit:

Ein spannender, komplexer, stimmungsvoller Krimi mit sympathischen Ermittlern.

Noll, Ingrid: Ehrenwort

Genre: Krimi

Kurzbeschreibung:
Drei Generationen unter einem Dach: Student Max, die Buchhändlerin Petra, Ingenieur Harald und Willy Knobel, hochbetagt. Trautes Heim, Glück allein? Zwischen Maxiwindeln und mörderischer Eisenstange spielt diese bitterböse Kriminalkomödie. Ingrid Noll erzählt von einer Familie, die das Altern anpackt auf unkonventionelle Art.

Meine Einschätzung:
Wenn man diesen Krimi gelesen hat, bekommt der Spruch „Alt werden ist nichts für Feiglinge“ ein ganz neue Bedeutung. Der 90-jährige Herrn Knobel muß sein geliebtes Zuhause verlassen, weil er permanent Pflege braucht. Während sein Enkel sich nicht ganz uneigennützig um ihn kümmert, trachtet ihm der Rest der Familie nach dem Leben.
Frau Noll beschreibt sehr realistisch, wie der Alltag eines pflegebedürftigen Menschen aussieht. Selbstbestimmung und Privatsphäre werden ganz schnell zu unerreichbarem Luxus und wenn sich der Pflegebedürftige erdreistet, sich dagegen zur Wehr zu setzen, wird ganz schnell mit Entmündigung gedroht. Das könnte nun alles sehr deprimierend sein, aber dank des schwarzen Humors der Autorin wird es erträglich, spannend und unterhaltsam.
Mich jedenfalls hat dieser wundervolle Krimi auch zum Nachdenken gebracht, wie ich mich im Umgang mit alten Menschen verhalten möchte.

Mein Fazit:
Ingrid Noll ist für mich die „Große, alte Dame“ des schwarzen Krimihumors. Herrlich schräg und unterhaltsam.

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