Poznanski, Ursula: Shelter

Genre: Jugendbuch, Thriller

Kurzbeschreibung:
Die Idee war völlig verrückt und sie wären niemals darauf gekommen, wenn die Party nicht so aus dem Ruder gelaufen wäre. Aus einer Katerlaune heraus erfinden Benny und seine Freunde eine irre Geschichte über außerirdische Besucher und verbreiten sie im Internet. Gespannt wartet die Clique ab, was passiert. Zu ihrer eigenen Überraschung nehmen immer mehr Menschen die Sache für bare Münze und Bennys Versuche, alles aufzuklären, bringen ihn schon bald in Lebensgefahr.

Meine Einschätzung:
Frau Poznanski ist immer ganz nah am Puls der Zeit, oder? Ihre Geschichte ist auf erschreckende Weise absolut vorstellbar geworden in dieser verrückten Zeit, in der Menschen bereit sind, alles mögliche zu glauben.

Mein Fazit:
Wie immer spannend und gut erzählt. Eine aktuelle Geschichte über die Macht von Sozialen Medien, Gerüchten und Menschen, die in ihrem Irrglauben gefangen sind.

Marrs, John: The Passengers – Du entscheidest über Leben und Tod

Genre: Sci-Fi

Kurzbeschreibung:
»Guten Morgen, Claire. Sie dürften bemerkt haben, dass sich Ihr Fahrzeug nicht mehr unter Ihrer Kontrolle befindet. Ab sofort bestimme ich, wohin Ihre Fahrt geht. Im Augenblick gibt es nur eines, das Sie wissen sollten: In zwei Stunden und dreißig Minuten sind Sie höchstwahrscheinlich tot.« Als die hochschwangere Claire Arden diese Worte aus dem Lautsprecher ihres nagelneuen selbstfahrenden Autos vernimmt, hält sie es zunächst für einen schlechten Scherz. Schnell stellt sich jedoch heraus, dass sie tatsächlich in ihrem Wagen gefangen ist. Und sie ist nicht die Einzige – noch sieben weitere Passagiere sind in derselben Situation: Die Systeme ihrer Autos wurden geknackt, und nun befinden sie sich auf einem fatalen Kollisionskurs. Doch damit nicht genug: Der Hacker streamt das ganze live im Internet, und die Zuschauer entscheiden über Leben und Tod der acht Passagiere …

Meine Einschätzung:
Selbstfahrende Autos? Nach diesem Roman würde ich erst mal nur seeeeehhhhhhr ungern einsteigen. 🙂
Da ich in diesem Jahr schon „The One“ von John Marrs gelesen habe, war mir klar, dass ich auch in dieser Geschichte mit dem Unerwarteten rechnen muss und ich kann sagen, der Autor hat mich (wieder) überrascht.
Er verarbeitet in seinem Sci-Fi, der in einer nahen Zukunft spielt, gleich mehrere, aktuelle Themen:
IT-Sicherheit
Künstliche Intelligenz
Überwachung der Bürger durch Apps und Kameras
Versagen staatlicher Kontrollinstanzen
Verhalten der Bürger in den sozialen Medien
Kategorisierung von zu schützenden Menschen

Da sind wirklich ein paar ganz, ganz heiße und heikle Themen dabei. Der Autor nimmt sich die Freiheit und denkt Szenarien durch, die mir das Blut in den Adern gefrieren lassen.
Verpackt sind diese interessanten Fragen der Menschheit in einer spannenden Thriller-Action-Geschichte, die sehr mitreißend geschildert wird und die ich mir entsprechend gut vorstellen konnte. Ich seh den Kinofilm schon vor mir.
Außerdem gefällt mir die Covergestaltung und der farbige Schnitt des Buches sehr gut. Irgendwie cool und mal was anderes.

Mein Fazit:
Lesen, auch wenn Ihr sonst keine Sci-Fis mögt, denn der Autor widmet sich Themen, die sehr bald auf uns zukommen. Bin schon gespannt auf sein nächstes Buch!

Green, Hank: Ein wirklich erstaunliches Ding

Genre: Sci-Fi, Jugendbuch

Kurzbeschreibung:
#shitstorm
Stell dir vor, Außerirdische kommen auf die Erde – und du postest das allererste Video davon.
Genau so verläuft »Tag X« für die 23-jährige April. Ihr Clip von »Carl«, einer mysteriösen, aber beeindruckenden Roboter-Skulptur, geht über Nacht viral und katapultiert sie ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Überall auf der Welt sind Carls aufgetaucht – und niemand weiß, woher oder warum.
Die Ungewissheit lässt eine mediale Hysterie ausbrechen – Schock, Neugier und Angst treffen auf Sensationslust und apokalyptische Fantasien.
Immer mehr Verschwörungstheoretiker, die sogenannten Defender, sehen in der außerirdischen Intelligenz eine Bedrohung, gegen die es zu kämpfen gilt – und dazu gehört auch deren Entdeckerin April …

Meine Einschätzung:
Ich bin ganz zufällig in meiner Lieblingsbuchhandlung über dieses Buch gestolpert und kann kaum glauben, dass es mir nicht schon viel häufiger in der Lesewelt/Buchbloggerwelt begegnet ist. Denn selten habe eine Geschichte gelesen, die so aktuell die Themen unserer Zeit aufgreift und auf die Probleme unserer digitalen Gesellschaft hinweist, ohne den mahnenden Zeigefinger zu erheben und in einer Sprache, die auch junge Leute mögen werden.
Eine junge Vloggerin stolpert zufällig über eine Sensation und lädt das allererste Video dazu hoch. Ihre Followerzahlen schnellen in galaktische Höhen und sie löst auf den sozialen Netzwerken einen nicht aufhaltbaren Tsunami aus, der sie verschlingt.
Der Autor schildert auf spannende, mitreißende Weise, wie Social Media funktioniert, wie schnell man als Akteur in diesen Strudel gerät, sein wahres Ich verliert und nur noch nach Likes und Klicks strebt. Er erzählt, wie wankelmütig die Gesellschaft reagieren kann, wie schnell man einem Shitstorm ausgesetzt werden kann, wie angreifbar man sich macht und was es bedeutet, wenn einen die digitale Welt in die reale Welt folgt.
Großartig!
Dieser Roman sollte Pflichtlektüre für alle werden, die sich den sozialen Netzwerken und der digitalen Welt bisher verschlossen haben und glauben, dass das irgendwie von alleine vorbei gehen wird.
Wird es nicht!
Wir brauchen uns nur die aktuellen Ereignisse in der deutschen Politik und Medienwelt anzugucken…
Der Roman sollte auch Pflichtlektüre in unseren Schulen werden, denn dort wird immer noch viel zu wenig für die Medienkompetenz der Schüler getan. Wir alle müssen lernen, mit der digitalen Informationsflut umzugehen, sie zu bewerten und einzuordnen!
Uiuiiuiui, sorry, jetzt gehen hier die Pferde mit mir durch.

Mein Fazit:
Ein brandaktuelles Buch, verpackt in ein spannendes Jugendbuch, garniert mit Aliens, aber ungemein lehrreich in Bezug auf unsere moderne digitale Gesellschaft. Lesen!





Eggers, Dave: Der Circle

Genre: Roman, Sci-Fi

Kurzbeschreibung:
Huxleys »Schöne neue Welt« reloaded: Die 24-jährige Mae Holland ist überglücklich. Sie hat einen Job ergattert in der hippsten Firma der Welt, beim »Circle«, einem freundlichen Internetkonzern mit Sitz in Kalifornien, der die Geschäftsfelder von Google, Apple, Facebook und Twitter geschluckt hat, indem er alle Kunden mit einer einzigen Internetidentität ausstattet, über die einfach alles abgewickelt werden kann. Mit dem Wegfall der Anonymität im Netz – so ein Ziel der »drei Weisen«, die den Konzern leiten – wird es keinen Schmutz mehr geben im Internet und auch keine Kriminalität. Mae stürzt sich voller Begeisterung in diese schöne neue Welt mit ihren lichtdurchfluteten Büros und High-Class-Restaurants, wo Sterneköche kostenlose Mahlzeiten für die Mitarbeiter kreieren, wo internationale Popstars Gratis-Konzerte geben und fast jeden Abend coole Partys gefeiert werden. Sie wird zur Vorzeigemitarbeiterin und treibt den Wahn, alles müsse transparent sein, auf die Spitze. Doch eine Begegnung mit einem mysteriösen Kollegen ändert alles … Mit seinem neuen Roman »Der Circle« hat Dave Eggers ein packendes Buch über eine bestürzend nahe Zukunft geschrieben, einen Thriller, der uns ganz neu über die Bedeutung von Privatsphäre, Demokratie und Öffentlichkeit nachden-ken und den Wunsch aufkommen lässt, die Welt und das Netz mögen uns bitte manchmal vergessen.

Meine Einschätzung:
Ach, was habe ich mich auf dieses Buch gefreut! Ich erinnere mich noch genau, wie beeindruckt ich damals von Huxleys „Schöne neue Welt“ war und wie oft wir Jugendlichen darüber diskutiert haben. Dieser Roman war visionär, spannend, klug und ist noch heute diskussionswürdig.
Aber von „The circle“ bin ich enttäuscht.
Ich fand die Geschichte stellenweise langweilig und fad. Mae, die Hauptfigur ist so hirnlos, dass es mir weh getan hat und am meisten hat mich gestört, wie vorhersehbar die gesamte Story ist.
Dabei sind die Themen, die behandelt werden durchaus interessant und bedürfen ganz sicher einer breiten gesellschaftlichen Diskussion. Wie wollen wir zukünftig unsere Privatsphäre schützen, funktioniert Demokratie digital, wo fängt Sicherheit an und ab wann geht sie in Überwachung über?
Ich denke zur Zeit über einige dieser Themen intensiv nach, besonders nachdem mein Leseblog neulich von heute auf morgen gesperrt wurde, ohne dass ich den geringsten Einfluß darauf hatte. Auch die Nachricht, dass US-Unternehmen Mitarbeiterinnen dazu anhalten (noch nennen sie es ermöglichen), ihre angeblich produktivste (Arbeits)Zeit dem Unternehmen zu widmen und die Familienplanung durch Einfrieren der Eizellen zu verschieben, regt mich ganz furchtbar auf, …
„The Circle“ bleibt für meinen Geschmack zu sehr an der Oberfläche der Thematik.
Ich erinnere mich gerne an den Sci-Fi-Roman von Jeanette Winterson „Die steinernen Götter„, der zwar thematisch ganz ausgerichtet ist, aber mir hat er viel besser gefallen und mich zum Nachdenken und Diskutieren angeregt.

Mein Fazit:
Ich kann den Hype um dieses Buch nicht nachvollziehen. Es ist nur mäßig bis überhaupt nicht spannend, visionär – naja und bleibt doch eher an der Oberfläche der Thematik.

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