Andrey, Sally: Tannie Marias Rezepte für Liebe und Mord

Genre: Krimi

Kurzbeschreibung:
Südafrika, in der beschaulichen Klein Karoo: Hier lebt Tannie Maria, eine lebensfrohe Witwe, in einem Haus unter einem Eukalyptusbaum. Tannie ist eine begnadete Köchin, die ihre Gemeinde zuverlässig mit beglückenden Rezepten verzückt. Als jedoch in der Nachbarschaft eine junge Frau tot aufgefunden wird, gibt es nichts mehr, was Tannie noch in ihrer Küche hält. Noch nicht einmal der attraktive und akkurate Detective Kannemeyer kann die Hobby-Detektivin stoppen. Schon bald findet Tannie eine heiße Spur und bringt sich dabei selbst in höchste Gefahr …

Meine Einschätzung:
Diesen Roman zu lesen, während man vielleicht eine Diät macht, ist eine ganz schlechte Idee ;-). Ich hatte permament Lust, das, was die Hauptfigur kocht, zu essen. Nachkochen kann man die Rezepte auch, denn sie sind am Ende des Buches abgedruckt.
Tannie Maria arbeitet bei einer Zeitung und ist für die täglichen Rezepte zuständig. Da der Verleger aber unbedingt die Auflage erhöhen will, wird sie sozusagen die Kummerkastentante (oder Dr. Sommer, er kennt den nicht? :-)) und muss auf Leserbriefe antworten. Sie bleibt sich aber treu und würzt ihre lebensklugen Ratschläge mit den passenden Rezepten. Das fand ich sehr unterhaltsam.
Kompliziert wird Marias Leben, als eine junge Frau ermordet wird, die ihr vorher einen Leserbrief schrieb, in dem sie ihre Angst vor dem brutalen Ehemann schilderte. Maria und ihre Kolleginnen beginnen zu recherchieren und geraten dabei selbst in Gefahr.
Mir hat dieser Krimi ausnehmend gut gefallen. Die Charaktere sind liebenswert und tiefgründig, die Geschichte hat eine Menge Überraschungen parat und ich mag die schnörkellose Sprache der Autorin.

Mein Fazit:
Eine interessanter, liebenswerter Krime, witzig, spannend und mit tollen Rezepten gewürzt. Eine Leseempfehlung von mir.

Oord, van Lodewijk: Das letzte Nashorn


Genre: Roman, zeitgenössisch

Kurzbeschreibung:
Der Amsterdamer Privatzoo Artis kämpft ums Überleben. Der neue jung-dynamische Direktor Edo Morell will daher aus dem beschaulichen Tierpark ein attraktives „Afrika an der Amstel“ machen, Schwerpunkt bedrohte Nashörner. Dabei soll ihm die südafrikanische Spezialistin Sariah helfen. Die engagierte Tierschützerin weiß, dass diese Tiere sich nur in geschützter Umgebung fortpflanzen. Edo ist zwar auch an Fortpflanzung interessiert – doch er versucht, daraus einen spektakulären Event zu machen. Aus Berlin lässt er den Nashornbullen Albrecht einschweben, den letzten seiner Art. Aber das ganze Unternehmen erweist sich doch als viel komplizierter als gedacht. Nicht nur Albrecht scheint überfordert zu sein.

Meine Einschätzung:
„Das letzte Nashorn“ wird auch ein Buch sein, das mir im Gedächtnis bleibt, denn das Thema Artensterben und wie gehen wir damit um, finde ich spannend und diskussionswürdig. Ebenso wie die Frage, ob Zoos noch zeitgemäß sind oder ob dort Tiere gequält werden.
Der Autor verpackt das Thema in eine etwas abstruse, aber durchaus vorstellbare Geschichte und flicht philosophische Betrachtungen ein. Und das hat mir richtig gut gefallen.
Weniger begeistert war ich von den Protagonisten, die ich alle seltsam bis unsympathisch fand. Ja, ja, ich weiß, sympathische Protagonisten sind sowieso nur was für Liro-Leserinnen *grins* und bei echten Literaturkennern verpönt.
Ist mir aber egal :-).

Mein Fazit:
Eine etwas skurrile Geschichte über die Zukunft des Amsterdamer Zoos und die Gattung der Nashörner. Interessant, philosophisch, schräg, lesenswert.

Meyer, Deon: Weisser Schatten

Genre: Thriller

Kurzbeschreibung:

Er heißt Lemmer, sein Job ist es, Bodyguard zu sein. Als Emma, eine weiße Südafrikanerin, ihn anheuert, hofft Lemmer auf einen harmlosen Job. Sie meint, ihren Jahre verschwundenen Bruder in den Nachrichten gesehen zu haben. Angeblich hat er skrupellos vier Wilderer getötet. Kaum sind sie im Kruger-Park angekommen, muss Lemmer den ersten Anschlag auf Emma vereiteln. Er beginnt zu begreifen, dass er einer Sache auf der Spur ist, die etliche Nummern zu groß und zu gefährlich für ihn ist.

Meine Einschätzung:

Deon Meyer wurde mir von zwei verschiedenen Seiten ans Herz gelegt und ich muß sagen, dass ich sehr angetan von diesem Thriller bin. Südafrika ist ein spannendes, gefährliches Land, immer noch tief gespalten, große kulturelle und wirtschaftliche Unterschiede zwischen den ländlichen und städtischen Regionen und eine großartige Naturlandschaft. Der Autor schildert das alles sehr eindringlich, ohne dabei belehrend zu sein und schickt die beiden ungewöhnlichen Protagonisten auf eine Reise durch dieses imposante Land.
Der Bodyguard Lemmer ist nicht gerade ein Sympathieträger, den ich manchmal am liebsten durchgeschüttelt hätte ob seiner Teilnahmslosigkeit, aber er kriegt die Kurve gerade noch so, wenn auch die Kosten fast zu hoch gewesen wären.
Die Geschichte ist spannend, glaubwürdig, brutal, ungewöhnlich und gut geschrieben.
Das war sicher nicht mein letzter Thriller dieses Autors.

Mein Fazit:
„Weißer Schatten“ ist ein packender Südafrika-Thriller, den ich nur weiterempfehlen kann.

Mankell, Henning: Die weiße Löwin

Genre: Krimi

Klappentext:
Kommissar Wallander steht vor dem kompliziertesten Fall seiner Karriere. Alles beginnt mit dem Verschwinden einer schwedischen Immobilienmaklerin – doch schon bald weisen immer mehr Details auf ein teuflisches Komplott von internationalen Dimensionen hin. Als es Wallander schließlich gelingt, die Details zu einem Bild zusammenzuzufügen, weiß er, dass es nicht mehr nur um das Wohl Einzelner geht, sondern das Schicksal von Hunderttausenden auf dem Spiel steht.

Meine Einschätzung:
Ich bin keine Freundin nordeuropäischer Krimis, da mir in der Regel die Protagonisten zu depressiv sind. Von Henning Mankell habe ich in der Vergangenheit zwei bis drei Wallanders gelesen und mich gegen den Autor und Kommissar entschieden. Nun, das Hörbuch gelangte als Geschenk zu mir und mußte gehört werden …
Die Krimihandlung ist sehr komplex und hat mich durchaus gefesselt. Das Verschwinden einer Frau, die mitten im Leben stand, fest eingebunden in ihre Familie und Gemeinde, stellt Wallander und seine Kollegen vor ein Rätsel. Nur zufällig erfahren sie von einer Explosion in einem abgelegenen Bauernhaus, wo sie auf eine merkwürdige Spurenlage stoßen. Haben die beiden Ereignisse eine Verbindung zueinander? Der Autor zeigt in seinem Krimi mehrmals auf, welch großen Einfluß Zufälle auf das Schicksal einzelner Menschen und ganzer Staaten haben können. Interessanter Ansatz. Ich will nicht zu viel verraten, aber ich muß zugeben, dass mich die komplexe Geschichte gefesselt hat, auch wenn alle meine Vorurteile bezüglich depressiver Kommissare in nordeuropäischer Krimis wieder mal erfüllt wurden ;-).
Besonders gut haben mir die verschiedenen Erzählstränge, aus Sicht des Opfers, aus der Sicht der verschiedenen Bösewichte und aus Sicht der verschiedenen Ermittler gefallen.
Vorgetragen wurde die Geschichte von Ulrich Pleitgen, dessen Interpretation und Stimme sehr, sehr angenehm zu hören war. Allerdings ist mir besonders bei diesem Hörbuch aufgefallen, dass es sich um eine gekürzte Lesung handelte. Ganz, ganz wichtige Stellen haben gefehlt und mich sehr irritiert. Schade.

Mein Fazit:
Ein anspruchsvoller, komplexer Krimi von Henning Mankell super gelesen von Ulrich Pleitgen, der mich gefesselt hat.

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