Herrmann, Elisabeth: Totengebet (5)


Genre: Krimi

Reihenfolge der Serie: Joachim Vernau
Teil 1: Das Kindermädchen
Teil 2: Die 7. Stunde
Teil 3: Die letzte Instanz
Teil 4: Versunkene Gräber
Teil 5: Totengebet
Teil 6: Requiem für einen Freund
Teil 7: Düstersee

Kurzbeschreibung:

Berlin, 2015. Anwalt Vernau erwacht im Krankenhaus und kann sich an nichts mehr erinnern. Dafür ist er der Held von Berlin: In einer U-Bahnstation hat er mehrere Männer in die Flucht geschlagen, die einen älteren Herrn bedrängt haben. Aber wer ist die junge Frau mit dem Davidstern, die seitdem durch seine Erinnerung geistert? Und was hat sie mit den schrecklichen Morden zu tun, die sich wenig später ereignen? Als Vernau der schönen Unbekannten zu nahe kommt, wendet sich das Blatt: plötzlich steht er unter Mordverdacht. In letzter Sekunde kann er das Land verlassen, sein Ziel: Tel Aviv. In der brodelnden Metropole am Mittelmeer sucht er nach dem einzigen Menschen, der ihn entlasten kann – und wird hinabgezogen in den Strudel eines vergessenen Verbrechens, das sich vor über dreißig Jahren in einem Kibbuz in Israel ereignet hat …

Meine Einschätzung:

Joachim Vernau ist ein Pechvogel, wie er im Buche steht. Eben noch der Held des Tages, steht er plötzlich unter Mordverdacht und kann sich obendrein an nichts mehr erinnern. Um der Sache auf den Grund zu gehen und seine mysteriöse Mandatin zu finden, reist er nach Israel und besucht den Kibbuz, in dem er einige Monate in seiner Jugend arbeitete.
Die Autorin konnte zu diesem Thema auf eigene Erfahrungen zurückgreifen und hat wohl auch eine Recherchereise nach Israel unternommen. Es gelingt ihr wunderbar, Tel Aviv zu schildern, die Atmosphäre im Kibbuz vor 30 Jahren und den heutigen israelischen Alltag. Dabei ist sie vollkommen unpolitisch, nimmt keine Stellung, sondern ist eine aufmerksame Beobachterin, ohne ihre eigene Meinung dem Leser aufzudrängen. Das hat mir auch richtig gut gefallen.
Die Geschichte ist wieder richtig spannend, während Vernau in Israel nach seiner Mandantin sucht, untersützt ihn Marie-Luise in Berlin und hält ihm den Rücken frei. und die Geschichte nimmt ein paar überraschende Wendungen.
Nur das Ende kam mir etwas zu schnell und da hätte ich mir drei/vier Seiten mehr gewünscht :-).
Elisabeth Herrmann ist eine meiner deutschen Lieblingsschriftstellerinnen, die Geschichten schreibt, die voller Farbe, Gerüche und Details sind und die mit Vernau einen wunderbaren Anti-Helden erdacht hat.

Mein Fazit:
Eine absolute Leseempfehlung von mir. Elisabeth Herrmanns Krimis sind spannend, gut recherchiert und sehr unterhaltsam.

Höftmann, Katharina: Der Rabbi und das Böse

Genre: Krimi

Reihenfolge der Serie:
Teil 1: Die letzte Sünde
Teil 2: Der Rabbi und das Böse

Kurzbeschreibung:

Hochsommer in Tel Aviv. Kommissar Assaf Rosenthal will nur eines: Urlaub machen. Doch dann wird auf einer Friedensdemo in Jaffa vor seinen Augen ein ehrwürdiger Rabbiner von einem Mann im Weihnachtskostüm angegriffen. Wenig später stirbt der Geistliche. Assaf lässt die Sache keine Ruhe, und er findet Ungeheuerliches heraus: Der Rabbi wäre ohnehin bald gestorben. Spuren von Arsen finden sich in seinem Körper. Und er war in dunkle Immobiliengeschäfte im arabischen Teil der Stadt verstrickt. Als dann auch noch Krieg in Israel ausbricht, drohen die Ermittlungen den Kommissar an seine Grenzen zu bringen … Der zweite Fall von Kommissar Rosenstahl – ein packende Reise mitten in die Gesellschaft des modernen Israels. Von einer deutschen Autorin, die in Tel Aviv lebt.

Meine Einschätzung:
Über das moderne Israel weiß ich nahezu nichts, außer den politischen Nachrichten, die uns erreichen. Aber wie leben die Israelis privat? Wie wird das tägliche Leben in Israel durch die angespannte Situation und die ständigen Bedrohungen beeinflußt? Ich weiß natürlich nicht, ob Katharina Höftmanns Krimi authentisch und realistisch ist, aber da sie auch zeitweise in diesem Land lebt, unterstelle ich ihr, dass sie zumindest versucht, ein aktuelles, realistisches Bild zu zeichnen.
Ich habe jedenfalls sehr gerne diesen spannenden Krimi, der ein paar überraschende Wendungen durchmacht, gelesen, auch wenn ich noch nicht genau weiß, ob mir der Ermittler Rosenstahl so richtig sympathisch ist.
Das Buch liest sich flott, auch wenn die Autorin einige hebräische Ausdrücke einfließen läßt, die sich in einem Glossar erklärt.

Mein Fazit:
Eine interessante Krimientdeckung, die mich noch neugieriger auf das moderne Israel gemacht hat.

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmst Du dem zu.

Datenschutzerklärung