Brockmann, Suzanne: Mindhunter – Tödliche Gabe

Genre: (Mystery)Thriller, paranormal

Kurzbeschreibung:

Der ehemalige Navy SEAL Shane Laughlin lässt sich von einem geheimnisvollen Institut, wo Menschen mit besonderen mentalen Fähigkeiten ausgebildet werden, als Testsubjekt engagieren. Am Institut begegnet Shane der hübschen Michelle Mackenzie wieder, die ihm nach einem One-Night-Stand nicht mehr aus dem Kopf will. Doch Michelle besitzt eine ebenso faszinierende wie gefährliche Gabe.

Meine Einschätzung:
Ein junges Mädchen wird auf der Straße entführt und von ihrer älteren Schwester als vermißt gemeldet, was allerdings niemanden so recht interessiert.
Ein Ex-Seal reißt mit seinen letzten Dollars eine junge Frau auf, um sich ein warmes Schlaf-Plätzchen zu sichern, wird aber gleichzeit von ihr „aufgerissen“, weil sie seine Hilfe braucht.
Eine absolut verhängnisvolle, neue Designerdroge erobert den amerikanischen Markt, deren Abhängige ohne Ausnahme dem Tode geweiht sind.
Und was verbindet diese drei Elemente miteinander? Eine geheime Forschungsstation, in der Menschen mit merkwürdigen, starken mentalen Kräften untersucht und ausgebildet werden.
Das ganze Szenario hat mich sofort an die X-Men-Geschichte erinnert.
Die Hauptfiguren von „Mindhunter“ sind allerdings nicht so comic-mäßig überzeichnet (- naja, vielleicht doch ein klein wenig – von wegen überirdisch gut aussehend 😉 ).
Der Thriller-Anteil der Geschichte, nämlich die Entführung und die Suche nach dem jungen Mädchen, deren grauenvolle Gefangenschaft und der Rettungsversuch sind richtig spannend und zum Teil ganz schön grausam, hätte aber auch ganz ohne den „übersinnlichen“ Aspekt sicher gut funktioniert.
Der übersinnliche Aspekt der Geschichte hat mich nicht so ganz überzeugt. Es gibt Menschen, mit unterschiedlich stark ausgeprägten telepathische und telekinetischen Fähigkeiten und es gibt Menschen ohne diese Fähigkeiten. Die Fähigkeiten werden in einer Skala von 1 bis 100 gemessen, sind aber bei den Betroffenen sehr unterschiedlich ausgeprägt. Der eine kann Gedanken lesen, aber nicht übertragen, der andere kann präzise Gegenstände von A nach B bewegen und der nächste ganze Häuser in die Luft sprengen. Aber diese Fähigkeiten sind zum Teil unvorhersagbar und die Wissenschaftler in dieser Forschungsstation haben meiner Meinung nach dilettantisch nach dem Prinzip Versuch und Irrtum gearbeitet und das über Jahre und deshalb erfolglos. Und dann – O Wunder – finden sie heraus, dass diese Fähigkeiten sogar noch gesteigert werden können, durch Sex! Und da wird es dann wirklich etwas albern *kopfschüttel*.
Dann gibt es natürlich, wie bei Lyx nicht anders zu erwarten :-), den Liro-Faktor. Ein ganz süßes, schwules Paar findet zueinander, was die Autorin wirklich sehr nett und glaubhaft beschreibt und dann braucht natürlich unser Ex-Seal eine Partnerin, die allerdings einiges an Problemen mit sich herumschleppt und obendrein eigensinnig, stur und bockig ist. Diese sehr sexlastige, problembehaftete Beziehung konnte mich nicht wirklich überzeugen. Und die dritte Liebesgeschichte hat mich verwirrt. (Falls jemand von Euch die Geschichte von Joseph und Anna verstanden hat, bitte ein pn an mich ;-)). Ich glaube ja, dass das Problem von Joseph und Anna durchaus mit einer vernünftigen Versuchsanordnung 😉 zu klären wäre, aber daran scheitert eben die Glaubwürdigkeit der Geschichte, wie ich finde. (Klingt jetzt total kryptisch, aber ich weiß auch nicht, wie ich das erklären soll, ohne zu viel zu verraten)
Trotz dieser zahlreichen Kritikpunkte meinerseits bin ich doch durch diesen seitenstarken Mystery-Thriller durchgehechelt, denn die Autorin schreibt flüssig, rasant, flapsig und stellenweise auch witzig.

Mein Fazit:
Wenn man die Story nicht zu sehr hinterfragt und Lust auf einen actionreichen Mystery-Thriller mit X-Men- und Liro-Faktor hat, dann kann man mit den Mindhuntern ein paar unterhaltsame Lesestunden verbringen :-).

PS: Es scheint noch einen zweiten Teil zu geben, der ist aber noch nicht übersetzt. Hm, ich würde schon gerne wissen, ob Joseph und Anna noch zusammenfinden ;-).

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