Habel, Lia: Dark love


Genre: Jugendbuch, Steampunk, Dystopie

Kurzbeschreibung:
Ein Wettlauf mit der Zeit und eine große Liebe, die keine Grenzen kennt: Flackernde Gaslampen, dampfbetriebene Kutschen und digitale Tagebücher – das ist die Welt der Nora Dearly im Jahr 2195. Die 17-jährige Vollwaise lebt im Internat, bis sie eines Tages entführt wird. Denn ein Virus greift um sich, das Menschen in lebende Tote verwandelt. Und Nora trägt als Einzige die Antikörper in ihrem Blut. Bald muss sie feststellen, dass es auch wandelnde Untote gibt, die sich ihre Menschlichkeit dank eines Antiserums erhalten können. Und Bram, ihr Entführer, ist einer von ihnen. Nora verliebt sich in den jungen Mann, aber die Endlichkeit seiner Existenz bedroht ihre Liebe. Nur Noras längst tot geglaubter Vater, ein hochrangiger Wissenschaftler, könnte ein Gegenmittel entwickeln, doch er ist selbst infiziert und droht zu sterben. Ist Noras Welt dem Untergang geweiht?

Meine Einschätzung:

Was für ein schönes Buch-Cover, oder? Ich finde das Design mit den verspielten Steampunk-Elementen in silber außergewöhlich hübsch, wenn auch diese Optik die Buchkäuferin etwas in die Irre führt. Meine Tochter jedenfalls sah das Cover und meinte: Mama, auf so eine blöde Liebesgeschichte habe ich aber keine Lust.
Naja, eine Liebesgeschichte (wenn man sie überhaupt so nennen kann) kommt auch vor…
Die Geschichte hat verschiedene Aspekte und ich versuche mal, diese auszudröseln ;-).
Steampunk – deshalb hatte ich das Buch überhaupt gekauft – und ja, es kommen jede Menge Steampunk-Elemente vor. Die technischen Geräte sind auch interessant beschrieben, wobei die Autorin nicht besonders ins Details geht, was die Funktion und Wirkung betrifft. Sie legt viel mehr Wert auf die Kleidung der Progatogisten und die Architektur der Bauwerke und die Innenausstattung. Ein Stil, den sie „neuviktorianisch“ nennt und das paßt meines Erachtens perfekt zur Geschichte.
„Dark Love“ ist aber nicht nur ein Steampunk-Roman, sondern auch eine Dystopie. Nach einer nicht näher erläuterten Katastrophe ziehen die überlebenden Menschen nach Mittelamerika, das die besten Überlebensaussichten bietet. Nach Jahrzehnten des Chaos und des Bürgerkrieges einigt man sich auf eine Gesellschaftsform mit Regeln und Gesetzen, wie man sie aus dem viktorianischen England kennt. Das beinhaltet auch eine streng reglementierte Klassengesellschaft mit einer Ober- und Unterschicht und Frauen werden wieder in die Rolle der hübschen, Korsett tragenden Kleiderständer gedrängt, wobei die Autorin nicht auf das Thema Emanzipation eingeht. Das läßt sie außen vor, was ich sehr schade finde. Würde sich eine menschliche Gesellschaft wirklich in diese Richtung entwickeln wollen??? Keine Ahnung, eher nicht, aber dafür sind dystopische Romane da, um mit möglichen Wirklichkeiten zu spielen. Die Autorin bastelt sich jedenfalls eine solche Welt zurecht und das macht sie nicht schlecht.
Dann ist das Buch auch noch ein Zombie-Roman! Herrschaftszeiten!!! Das habe ich natürlich nicht geahnt (Klappentexte ordentlich lesen, Frau Leseratteffm und nicht nur die Cover anschmachten!), denn ich finde Zombies blöd. Richtig blöd. Und das hat mir auch ein wenig die Geschichte verleidet. Ich mache grundsätzlich einen Bogen um Zombie-Gedöns. Von „The walking dead“ habe ich eine Folge gesehen und fand es bescheuert (sorry, liebe Fans) und auch andere Zombie-Geschichten vermeide ich tunlichst. Die Faszination, die dahinter steckt und so viele Fans findet, kann ich mir nicht mal ansatzweise erklären.
Ich will hier nicht zu viel verraten, aber ehrlich gesagt, finde ich den Gedanken, mit Zombies zusammenzuleben, äußerst ekelig *schüttel*. Die Autorin beschönigt das Thema auch nicht und die Tragik dahinter wird schon klar, aber trotzdem. Hätte sie nicht irgendeine Krankheit ersinnen können, die reversibel ist????
Und die Liebesgeschichte??? Nun, das ist ein Jugendbuch und bleibt deshalb mehr als harmlos ;-).
Apropos harmlos! Auf Gemetzel jeglicher Art verzichtet die Autorin keineswegs. Sehr bildhaft, fast schon kinogeeignet, erzählt sie von Zombie-Überfällen etc. Gruselig. Ekelig. *schüttel*
Wahrscheinlich hätte ich das Buch beim Anblick des Wortes Zombie sofort in die Ecke geknallt, wenn mich die Protagonisten nicht interessiert hätten. Die Geschichte wird aus Sicht verschiedener Personen/Zombies erzählt und ich fand diese Erzählperspektive reizvoll und spannend. Ich könnte hier auch einige Kritik anbringen, dass z.B. die beiden Mädels aus dem Mädchen-Pensionat so beherzt zu den Waffen greifen im Angesicht einer Bedrohung ist mehr als unglaubwürdig, aber weil sie dabei doch irgendwie liebenswert sind und ich wissen wollte, ob und wie sie sich in diesem irren Setting schlagen, habe ich weiter gelesen. Außerdem ist die Geschichte spannend und gut geschrieben und ich mußte einfach wissen, wie sie ausgeht.
Wundert mich übrigens, dass das kein Mehrteiler geworden ist …

Mein Fazit:
„Dark Love“ ist eine irrwitzige, schräge Steampunk-Dystopie-Zombie-Jugendbuchliebesgeschichte über die man eigentlich nur den Kopf schütteln und diskutieren könnte, aber ich war fasziniert von den Ideen der Autorin.

Carriger, Gail: Brennende Finsternis – Lady Alexia (2)

Genre: Steampunk, paranormal, Liro

Teil 1: Glühende Dunkelheit – Lady Alexia (1)
Teil 2: Brennende Finsternis – Lady Alexia (2)

Kurzbeschreibung:
Ohne dass irgendjemand dafür eine Erklärung hätte, verlieren sämtliche Vampire und Werwölfe in London ihre übernatürlichen Fähigkeiten. Lady Alexia hält es nicht nur für ihre Pflicht, sondern nachgerade für ihr Recht, ihren Ehemann, dem Chefermittler der Queen für übernatürliche Angelegenheiten, bei dessen Untersuchungen zu unterstützen. Schließlich sind sie frisch verheiratet, und Alexia ist nicht bereit, ihren geliebten Werwolf bereits wieder zu teilen …

Meine Einschätzung:
Großartig. Das ist meine neue Lieblingsserie!!! Witzige Dialoge, eine Protagonistin mit Verstand, Mum und einer großen Portion Ironie, ein Werwolf-Ehemann, der es nicht leicht mit ihr hat, tolle Steampunk-Ideen, Spannung, Action, politische Intrigen …
Ach, und das Cover finde ich ganz niedlich!
Mein Fazit:
Eine großartige Steampunk-Serie mit jeder Menge paranormalem Personal, Witz und Action.

Brontë, Charlotte: Jane Eyre

Genre: viktorianischer Roman aus dem Jahr 1847
Hörbuch: gelesen von Sophie Rois

Jane Eyre hat eine harte Kindheit hinter sich. Nachdem ihre Eltern früh sterben, muß sie einige Jahre bei ihrer Tante verbringen, die ungerecht, lieblos und gemein ist. Als Jane gegen diese Behandlung aufbegehrt, wird sie in eine Schule für mittellose Mädchen gesteckt. Obwohl die Lebensbedingungen dort alles andere als menschenwürdig sind, entwickelt sich Jane zu einer selbstlosen, scharfsinnigen und klugen Frau. Sie verläßt die Schule, um eine Stelle als Hauslehrerin bei dem düsteren, verschlossenen Eward Rochester anzutreten. Rochester verliebt sich in sie und macht ihr einen Heiratsantrag. Jane, die in ihrem Leben nie Glück erlebt hat, bleibt bis zur letzten Minute skeptisch. Sie kann nicht glauben, daß ihr dieses Glück tatsächlich zu Teil werden wird. Und wirklich, während der Hochzeitszeremonie wird ein furchtbares Geheimnis gelüftet: Im oberen Stockwerk des Hauses hält Rochester seine wahnsinnig gewordene Ehefrau versteckt. Obwohl Jane Rochester von ganzem Herzen liebt, flieht sie, weil sie nicht in einem unmoralischen Verhältnis zu ihm leben möchte. Ohne Geld irrt sie mehrere Tage durch den Norden Englands, bis sie von einem Pfarrer aufgenommen wird. Sie wird Dorflehererin und richtet sich ein bescheidenes Leben ein, das aber wiederum eine dramatische Wende nimmt, als sie tatsächlich Erbin eines großen Vermögens wird. Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten, nur daß es weitere dramatische Entwicklungen gibt 😉
Sich in unserer hektischen Zeit auf einen viktorianischen Roman einzulassen, ist fast schon mutig. Aber wer Freude an intelligenten Dialogen und stimmungsvollen Beschreibungen hat, wird diesen Roman lieben. Das tragische Leben der jungen Jane Eyre hat mich sehr berührt und voller Bewunderung habe ich verfolgt, wie sie trotz all der Schiksalsschläge immer wieder ihren Weg gefunden hat. Besonders gut hat mir die gruselige Atmosphäre in Thornfield gefallen, da konnte man richtige Gänsehaut bekommen …
Außerdem bekommt der Leser einen guten Eindruck, welche Rolle der Frau im 19. Jahrhundert zugedacht war und welchen Konventionen die Gesellschaft unterworfen war.

Die Stimme von Sophie Rois hat mich manchmal etwas genervt, aber im Großen und Ganzen ist ihre Lesung sehr stimmungsvoll.

Von mir gibt es 10 von 10 Punkten

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